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Ein grauisges Thema alleine macht noch keinen Thriller

Und nachts die Angst: Thriller - Carla Norton

Die unbeschwerte Kindheit der 12-Jährigen Reeve LeClaire fand ein jähes Ende an dem Tag, an dem sie ein perfider Triebtäter entführte und misshandelte. Erst nach Jahren der Gefangenschaft konnte Reeve fliehen und ihr Peiniger gefasst werden. Doch Jahre nach ihrer Flucht werden in Kalifornien erneut drei Mädchen entführt, von denen schließlich eins entkommen kann: Tilly. Sie ist das jüngste Opfer, schwer traumatisiert und verweigert jegliche Aussage. Schließlich bitten die Eltern des Mädchens Reeve um Hilfe. Immer tiefer gerät Reeve in die aktuellen Ermittlungen und ins Visier des brutalen Killers, der sie keine Sekunde unbeobachtet lässt.

 

Dieses Buch stand schon eine Weile auf meinem Wunschzettel. Mit entsprechenden Erwartungen habe ich es dann schließlich aufgeschlagen und mit dem Lesen begonnen. Allerdings erhielt mein Enthusiasmus schnell einen gehörigen Dämpfer.
Wobei das ganz klar nicht am Thema liegt. Kindesentführung, sexueller Missbrauch und Folter an Kindern…das sind Themen, die erstens für einen Thriller wunderbar taugen und die zweitens den meisten Lesern die Hasskappe überstülpen dürften. Entsprechend entsetzt war auch ich als sich nach und nach herausstellte, was Reeve einst durchgemacht hat, und was drei andere Mädchen noch immer erleben müssen. Da hofft man unweigerlich, dass der Täter erwischt wird und seine verdiente Strafe erhält. Und das bürgte für mich hier zunächst auch für gut Spannung.
Mit Reeve hatte ich anfangs trotzdem so meine Probleme. Ich bin überzeugt davon, dass ein Schicksal wie ihres einen Menschen bis in die Wuzeln verändert. Und dass es ihr Leben lang Spuren hinterlässt. Gar keine Frage. Das ändert aber nichts daran, dass ich mit so vernunftgesteuerten Charakteren nicht so gut warm werde.
Glücklicherweise geht mit Reeves neuer Aufgabe eine Wandlung mit ihr vor.
Fixiert darauf, Tilly und den beiden anderen Mädchen zu helfen wo es nur geht, wächst Reeve über sich hinaus. Das habe ich zwar bewundert, aber für so ganz realistisch kann ich es nicht halten. Von der recht scheuen Bedienung, die sich Lokal hinter den Sojaflaschen versteckt hin zur toughen “Ermittlerin”, die nachts mal einfach in das Haus eines Kinderschänder eindringt, das fand ich nicht ganz glaubwürdig.
Wobei das nur das kleinere Problem ist, das ich mit dieser Geschichte hatte. Das viel größere ist, dass ich sie einfach nicht sonderlich spannend fand. Vor allem, weil man den Täter früh mit allem Drum und Dran kennenlernt und ihn auf seinen Touren quasi begleitet. Sicher, man darf noch gespannt sein ob und wie er mal überführt wird, aber für mich macht die Frage, wer der Täter ist bei Thrillern / Krimis den größeren Anteil an der Spannung aus. Ich knobele sehr gerne mit und es macht mir immer Spass, die Ermittlungen der Polizei zu verfolgen. Beides war hier kaum bis gar nicht möglich.
Zudem fand ich diese Kapitel mit dem Täter oft ausgesprochen langatmig und teilweise so langweilig, dass ich in Versuchung war, ab und zu mal einen Absatz zu überspringen. Das hätte man gerne kürzer fassen dürfen. Selbst dann hätte ich sicher noch geglaubt, dass er gleichermaßen grausam wie intelligent ist. Wer über so viele Jahre mit seinen Verbrechen durchkommt, der kann nicht einfach ein triebgesteuerter Idiot sein. So haben mich diese Kapitel jedes Mal gut ausgebremst.
Für meinen Geschmack hätte Carla Norton stattdessen ihr Augenmerk eher auf Tilly richten sollen und deren seelische Verfassung genauer und eindrucksvoller schildern sollen. Ich bin sicher, das hätte einen Schuss Spannung beigetragen. Ganz abgesehen davon, dass Tilly bei mir dann wohl auch ein anderes Bild hinterlassen hätte. Sie kam mir nämlich eine Spur zu gefasst vor angesichts ihrer Vergangenheit. Wenn man bedenkt, dass Reeve in der gleichen Situation war und jahrelang in Therapie war, dann kommt diese 12jährige verblüffend gut damit zurecht.
Zum Ende hin überstürzen sich dann die Ereignisse und dabei kam mir leider Vieles zu leicht vor. Vor allem für Reeve. Das habe ich der Story nicht ganz abnehmen können. Das wirkte schlicht so als hätte Carla Norton nun möglichst zügig zum Ende kommen wollen.

 

Wie gesagt sind mir die Kapitel mit dem Täter schwer gefallen. Hier wird zum Großteil nur erzählt und beschrieben, das wirkt schon optisch sehr wuchtig. Und genauso las es sich für mich auch. Die Kapitel bei Reeve, Tilly und der Polizei lasen sich leichter. Hier gibt es viele Dialoge, die auflockern sodass sich diese Passagen gut lesen lassen.

 

Das Cover gefällt mir für einen Thriller gut. Es ist schön düster. Außerdem gefallen mir diese Lichtschleier, die aus der zerbrochenen Glühbirne wabern. Das sieht direkt etwas gespenstisch aus.

 

Fazit:  Mir fehlte es bei “Und nachts die Angst” an Spannung, da man nach wenigen Seiten bestens über den Täter informiert ist. Zudem wirkten einige wichtige Charaktere nicht ganz glaubhaft auf mich. Und das Ende ging ganz schön hoppla-hopp. Ein grausiges Thema alleine macht halt noch keinen Thriller aus.

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2013/09/07/rezension-und-nachts-die-angst-carla-norton

Längst nicht so oberflächlich wie Titel und Cover vermuten lassen

Verlieb dich nie in einen Vargas - Sarah Ockler

Jude Hernandez hat eine Menge von ihren Schwestern gelernt, aber die wichtigste Regel lautet: Verlieb dich nie in einen Vargas! Sogar einen Blutseid hat sie darauf geschworen. Jetzt lebt Jude als einzige der Schwestern noch bei ihren Eltern, es ist der letzte Sommer vor dem College. Um ihren kranken Vater aufzuheitern, hat sie einen jungen Mechaniker angeheuert, der das Vintage-Motorrad ihres Vaters reparieren soll. Kann sie etwas dafür, wenn er gut aussieht? Und unerwartet süß ist? Und Emilio Vargas heißt? Schließlich handelt es sich um eine reine Geschäftsbeziehung und von einer Vargas-Flirtattacke lässt sie sich schon mal gar nicht durcheinander bringen. Aber Judes eiserne Abwehr erhält erste Risse. Wird zum dritten Mal ein Vargas das Herz einer Hernandez brechen?

 

Bei diesem Buch sprach mich das Cover sofort an. Und gegen eine Liebesgeschichte ab und an habe ich nichts einzuwenden.
Der Anfang verwirrte mich allerdings so sehr, dass ich dachte, ich würde das Buch abbrechen, wenn ich nicht bald durchblicken würde. Warum sind Jude und ihr Vater in dieser Werkstatt? Was hat es mit dem alten Motorrrad von Judes Vater auf sich? Wieso ist es so wichtig? Und wieso sind Kleidungsstücke an gewissen Körperstellen von solcher Bedeutung, dass man es mehrfach erwähnen muss? Und aus einigen Andeutungen wurde ich ebenfalls nicht schlau.
So schnell gebe ich aber dann doch nicht auf und schon bald lichtete sich das Chaos. Dann nämlich lernt man Jude und ihre Familie kennen, findet sich dort ein, erfährt, welcher Schicksalsschlag den Vater ereilt hat, und was es mit dem Schwur der Hernandez-Schwester auf sich hat, mit dem sie vor vielen Jahren allen Vargas-Jungs abgeschworen haben. In meinen Augen übrigens ein ganz schön blöder Schwur! Und noch blöder, sich so vehement daran zu halten. Aber vielleicht liegt südamerikanischen Familien mehr daran, einander vor solchem Unheil zu bewahren? Kann sein.
Ich fand es jedenfalls schade, denn als Emilio auf der Bildfläche erscheint, merkt man schnell, dass Jude sich durchaus zu ihm hingezogen fühlt. Und Emilio scheint auch nicht gerade abgeneigt zu sein. Ich mochte ihn sofort und man erkennt schnell, dass er kein solcher Hallodri und Dummkopf ist wie seine Brüder. Das hätte auch Jude früher merken müssen. Alleine schon daran, wie locker Emilio mit ihrem kranken Vater umgeht und dass er sich nicht davon abschrecken lässt als er erfährt, was genau mit ihm los ist.
Die Liebesgeschichte verläuft also nach vertrautem Schema. Ja, Interesse ist da, aber einer von beiden will nicht so recht, dann sieht es mal gut aus, kurz darauf das nächste Drama…das ist so nicht der neueste Verlauf. Allerdings steht hier nun mal meist auch die Krankheit von Judes Vater im Mittelpunkt. Es ist schrecklich zu lesen, wie sie ihn immer weiter einnimmt. Ich habe Jude und ihre Familie sehr dafür bewundert, wie gut sie diese Situation meistert. Meine Hochachtung!
Dieser Teil der Geschichte tut zudem der Liebsgeschichte gut, denn er bewahrt sie vor zu viel Oberflächlichkeit. Es sind schließlich keine Kinkerlitzchen, die Jude das Leben schwer machen. Genau deshalb habe ich auch so gehofft, dass mit ihr und Emilio alles in’s Reine kommt. Er ist ein feiner Kerl und sie hätte es wirklich mehr als verdient.
Über das Ende will ich nichts weiter verraten, außer dass es ziemlich bittersüß ist.
Es schadet daher nicht, sich vor dem Lesen ein Päckchen Taschentücher bereitzulegen ;)

 

Jude erzählt selber von diesem ganz besonderen Sommer. Entsprechend jugendlich locker ist der Erzählstil. Jude hat unverkennbar Humor und es gibt immer mal wieder Gelegenheit zum Schmunzeln, aber auch die ernsthaft beschriebenen Situationen mit ihrem Vater klingen authentisch. Eine schöne Mischung, die gut zur Geschichte passt und sich gut lesen lässt. Die Kapitel sind nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz. Mit jedem Kapitel kommt man einen guten Sprung voran.

 

Wie schon gesagt hat mir das Cover auf Anhieb gefallen. Ich finde, es sieht schön sommerlich und fröhlich aus. Dass die Geschichte dahinter nicht nur schön, sondern auch dramatisch und traurig ist, das hätte ich nicht vermutet. Ein hübsches Pärchen jedenfalls, das sich da mitten im Sommer vor einem Regen aus Herzchen schützt.

 

Fazit:  Nach dem etwas verwirrenden Anfang wurde “Verlieb’ dich nie in einen Vargas” eine sehr schöne Liebesgeschichte. Durch das Schicksal von Judes Vater, haben sie und Emilio es nicht leicht und ich habe die ganze Zeit für sie gehofft. Dieser Teil der Handlung verleiht dem Geschichte zudem an Ernsthaftigkeit, wodurch die sie sich von vielen 0815-Teenielovestorys abhebt. Empfehlenswert!

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2013/09/04/rezension-verlieb-dich-nie-in-einen-vargas-sarah-ockler

Das wird sicher nicht mein einziger Thriller von Birgit Schlieper bleiben

Böser Traum - Birgit Schlieper

Die Entführung ist nur fingiert – doch das, was von den zwei Freundinnen als Denkzettel für Charlottes Eltern geplant war, nimmt eine dramatische Wendung: Emilia landet nach einem Unfall schwerverletzt auf der Intensivstation. Und als sie aus dem Koma erwacht, erinnert sie sich nur unscharf an die in einer alten Fabrik eingesperrte Charlotte. Der junge Pfleger, den sie in ihrer Verzweiflung ins Vertrauen zieht, behauptet, Charlotte in ihrem Gefängnis nicht vorgefunden zu haben. Aber warum ist sein Blick plötzlich so eisig? Und warum geht es Emilia, die doch eigentlich über den Berg sein sollte, von Tag zu Tag schlechter? Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn nicht nur Charlotte schwebt in akuter Lebensgefahr.

 

Dies ist mein erster Thriller von Birgit Schlieper. Als erstes fiel mir das schöne Cover auf und die Inhaltsangabe klang zudem ganz vielversprechend. Deshalb wurde es kurz nach dem Einzug sofort gelesen.
Mit langen Vorreden hält die Geschichte sich nicht auf. Man ist sofort mittendrin und erfährt, was Charlottes Eltern für ihre Tochter geplant haben. Sie soll in ein Internat. Aber das geht gar nicht! Wie soll es für Charlotte und ihre beste Freundin Emilia weitergehen, wenn sie getrennt sind? Wo sie seit Kindesbeinen keinen Tag ohne die andere verbracht haben und alles miteinander teilen? So innig diese Freundschaft hier hier beschrieben wird -man kann es sich auch als Leser vom ersten Moment an nicht vorstellen, dass die beiden getrennt werden sollen-, so schwer habe ich mich anfangs trotzdem mit Emilia getan. Sie war mir eine Spur zu energisch, zu bestimmend um sie wirklich nett zu finden. Da kam mir Charlottes ruhiges und freundliches Wesen mehr entgegen.
Über den Plan der beiden Freundinnen, Charlottes Entführung zu fingieren um deren Eltern wachzurütteln, habe ich Bauklötze gestaunt. Auf solch eine Idee muss man erstmal kommen! Und beim Besuch des Verstecks, in dem Charlotte bleiben soll, habe ich wirklich geschaudert. Was für eine gruselige Vorstellung, dort auch  nur einen Tag zu verbringen, geschweige denn eine Nacht!
Dann kommt es aber noch viel schlimmer! Kaum ist Charlotte versteckt, hat Emilia einen Unfall und landet im Krankenhaus, wo sie im Koma liegt. So sitzt Charlotte natürlich in ihrem Versteck fest, und selbst als Emilia aufwacht, kann sie sich nicht ausreichend bemerkbar machen und erzählen, was passiert ist.
Mich haben die Szenen mit Charlotte in ihrem Versteck am meisten beeindruckt und zum Schaudern gebracht. Ob man in solch einer Situation wirklich so eine Entwicklung durchmacht, wie Birgit Schlieper sie so eindrucksvoll und detailgenau beschreibt? Furchtbar!
Ebenso furchtbar fand ich die Situation von Charlottes Eltern, ihrem Freund Mats und auch Emilias Eltern, die von Charlottes Eltern bald informiert werden. Diese Sorge um ihre Tochter, die genauso genau und authentisch geschildert wird! Das muss auch schrecklich sein. Ich konnte ihre Angst sehr gut nachvollziehen und mit ihnen bangen.
Als dann ein Pfleger aus Emilias Gestammel erste Schlüsse zieht, schöpft man zunächst Hoffnung. Da ist jemand, der Charlotte helfen können. Doch bald wird klar, dass auch der Pfleger nichts Gutes im Sinne hat. Auch wenn er das ganz anders sieht. Mit dieser Wendung wird auf der dritten Seite Sorge und Angst geschürt. Nun bangt man als Leser auch noch um Emilias Leben. Und doppelt so sehr um Charlottes.
Das Geschehen ist wirklich wie eine Spirale aus Angst aus der es kein Entkommen zu geben scheint. Kaum hat man einen Funken Hoffnung, geschieht etwas, das ihn wieder zunichte macht. So bleibt die Geschichte bis zum Schluss sehr spannend und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie diese Situation noch jemals ein gutes Ende finden soll. Das ist oft wirklich schwer vorstellbar.

 

Kein Kapitel hat mehr als vier Seiten und die Titel machen außerdem neugierig auf den weiteren Verlauf. Mit so kurzen und knackigen Kapiteln liest das Buch sich im Nu dahin. Getreu dem “verhängnisvollen” ;) Motto ‘ach, ein Kapitel noch’ war ich plötzlich schon über die Mitte hinaus. Das wird auch jungen Lesern  entgegenkommen.

 

Sind Gläser mit darin gefangenen Schmetterlingen die neue Mode bei Covern? Mit etwas Phantasie kann man die eingesperrten Schmetterlinge hier zumindest noch mit Emilia und Charlotte gleichsetzen, die beiden auf verschiedene Art gefangen sind. Mir hat das Cover sofort gefallen, trotzdem es ähnliche bereits gibt. Es ist zwar recht schlicht, fällt mit dem kräftigen Blau aber dennoch auf! Und ich mag Blau!

 

Fazit:  Ich habe “Böser Traum” in einem Rutsch gelesen. Kaum ist  Charlottes “Entführung” inszeniert, nimmt das Geschehen eine schreckliche Wendung nach der anderen, sodass man bis zum Schluss um das Leben der Freundinnen bangen muss. Jeder Funke Hoffnung zwischendurch ist im Nu dahin! Birgit Schlieper schildert die Situationen der einzelnen Parteien sehr authentisch und eindringlich, was noch nach dem Ende des Buches nachwirkt. Das war sicher nicht mein letzter Thriller von ihr!

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2013/09/01/rezension-boser-traum-birgit-schlieper

Rätsel im Londoner Untergrund

Ein Wispern unter Baker Street  - Ben Aaronovitch, Dietmar Wunder

Eine unbekannte Person wird im U-Bahn-Tunnel nahe der Station Baker Street tot aufgefunden – erstochen, und es deuten unübersehbare Anzeichen auf die Anwesenheit von Magie hin. Ein Fall für Peter, keine Frage. Der unbekannte Tote stellt sich als amerikanischer Kunststudent und Sohn eines US-Senators heraus, und ehe man noch “internationale Verwicklungen” sagen kann, hat Peter bereits die FBI-Agentin Kimberley Reynolds mitsamt ihren felsenfesten religiösen Überzeugungen am Hals. Dabei gestalten sich seine Ermittlungen auch so schon gruselig genug, denn tief in Londons Untergrund, in vergessenen Flüssen und viktorianischen Abwasserkanälen, hört er ein Wispern von alten Künsten und gequälten Geistern.

 

Peter Grants neuer Fall lässt sich wenig magisch an. Ein unbekannter Toter wird in einem Tunnel nahe der U-Bahnstation Baker Street gefunden und man ruft ihn zum Tatort. Doch dort vermischt sich die normale Polizeiarbeit sofort wieder mit Nachforschungen in magischer Hinsicht. Mir gefällt diese Mischung jedes Mal wieder sehr gut, weil die Geschichten somit nicht total ins Phantastische abrutschen und zu einer Art Harry Potter für Erwachsene werden.
Schon bald zieht der Leichenfund weite Kreise und Peter hat alle Hände voll damit zu tun, dass in der normalen Welt niemand Wind von den magischen Vorgängen bekommt. Das wird durch eine FBI-Agentin mit eigenwilligen religiösen Ansichten, die man ihm zur Seite stellt, nicht gerade erleichtert. Da ist auch für so manche chaotische Situation gesorgt, bei denen ich schmunzeln musste. Schön, dass der Spass bei dieser Reihe nicht zu kurz kommt.
Mir hat vor allem der Schauplatz mit der Kanalisation gefallen. Das riecht doch schon förmlich nach Spannung und leicht schauerlichen Szenen. Ben Aaronovitch schildert die Kanalisation dann auch so detailverliebt und eindringlich, dass man sich sofort dorthin versetzt fühlt und sich alles wunderbar vorstellen kann. Da wäre ich gerne noch viel länger mit Peter und Co. herumgestrichen.  Aaronovitch kennt sich scheinbar so gut in London aus, dass er mir die Stadt eh mit jeder Geschichte mmer schmackhafter macht.
Ich habe bei diesem mittlerweile dritten Teil der Reihe allerdings das Gefühl, dass die übergreifende Story zunehmend komplexer wird. Man trifft hier auch Elemente und Figuren aus den beiden vorigen Folgen an, die weiter ausgearbeitet werden. Da sollte man das Vorangegangene auf dem Schirm haben. Quereinsteiger werden es eher schwer haben. Auch schon alleine was die Personen anbetrifft, bei denen man einen Überblick braucht. Dafür sind es inzwischen ganz schön viele geworden.
Sollten Sherlock Holmes-Fans auf dieses Hörbuch oder das Buch dazu aufmerksam werden, dann möchte ich kurz anmerken, dass Holmes in der Geschichte keinen Platz einnimmt. Ob der Titel Aufmerksamkeit heischend gedacht ist, weiß ich nicht. So ganz glaube ich es aber nicht. Die Baker Street spielt eine Rolle, der Meisterdetektiv jedoch nicht.

 

Dietmar Wunder höre ich immer wieder gerne in der Rolle von Peter Grant. Ich mag seine Stimme ohnehin sehr gerne, hier gefällt es mir aber immer besonders, dass er im Nu zwischen einem leicht geheimnisvollen Ton und dem Ton eines Polizisten hin- und herwechseln kann. Das passt gut zur Geschichte, die ja eine Kombination aus Magie und Krimi ist. Außerdem mag ich den oft bissigen Humor, der immer wieder mal durchklingt. Alleine Dank dieser Erzählweise und der List darin, kann ich bei den Hörbüchern leicht mal grinsen. Da macht das Hören Spass.

 

Das leuchtend rote Cover ist schön auffällig und auch bei diesem Teil ist wieder ein Ausschnitt aus dem Londoner Stadtplan zu sehen. Mir gefällt vor allem die Skeletthand, die auf den Blutfleck neben der Baker Street zeigt. Das sieht schön gruselig aus.

 

Fazit:  Einmal mehr genau die richtigen Mischung aus Magie und normaler Polizeiarbeit. Die Geschichte ist spannend und führt einen hinab in die Londoner Unterwelt, was schön stimmungsvoll und anschaulich geschildert wird. Die Abenteuer des Peter Grant werden zunehmend komplexer und ich bin neugierig, was die Reihe noch in petto hat.

Quelle: http://www.reziratte.de/2013/08/30/ein-wispern-unter-baker-street-ben-aaronovitch-dietmar-wunder

Nicht ganz das, was ich erwartet hatte

Ashes - Ruhelose Seelen - Ilsa J. Bick

Eine unfassbare Katastrophe hat unsere Welt für immer verändert. Wer dabei nicht dem Tod zum Opfer gefallen ist, kämpft nun Tag für Tag ums Überleben. Die größte Bedrohung geht von den Veränderten aus – jenen gefürchteten Jugendlichen, die sich aus bisher unerfindlichen Gründen seit der Katastrophe in blutrünstige Kannibalen verwandeln. Auch die siebzehnjährige Alex fürchtet diese Bestien und würde keine Sekunde zögern, sie zu töten. Doch als einer dieser Jungen ihr das Leben rettet, nagen Zweifel an ihr. Ist es möglich, dass seine Seele trotz der Verwandlung in ihm weiterlebt? Und dann spürt Alex selbst etwas in sich wachsen: Eine unaufhaltsame Macht scheint von ihr Besitz zu ergreifen.

 

Diesem Buch hatte ich entgegen gefiebert wie verrückt nachdem mir die beiden ersten Teile so gut gefallen hatten. Ich war total neugierig darauf, wie es mit Tom und Alex weitergeht, und ich freute mich auf viele schöne und vor allem sehr blutige Lesestunden.
Das Buch beginnt genau dort, wo Band 2 endete. Alex ist in das Bergwerk abgestürzt und kämpft um ihr Leben. Es geht also gleich spannend und actionreich los, und auch die Veränderten spielen sofort eine Rolle. In einer Hinsicht, die zu denken gibt.
Nach diesem vielversprechenden Start war ich davon ausgegangen, in diesem Band viel von Alex und auch Tom zu lesen. Das stellte sich dann allerdings als Irrtum heraus. Ich war ehrlich verblüfft, wie wenig man von den beiden liest. Von Tom noch weniger als von Alex. Das fand ich wirklich schade. Vor allem auch deshalb, weil ich mit den beiden am vertrautesten bin.
Der Großteil der Geschichte spielt sich ganz woanders ab und entsprechend mit anderen Charakteren. Die kennt man zwar aus den Vorgängerbänden, aber einen so großen Bezug zu ihnen habe ich nicht. Da musste ich zunächst ganz schön überlegen, wer nochmal wer war und in welchem Verhältnis die Personen zu einander stehen. Es ist tatsächlich so -ich hatte es vor dem Lesen nicht geglaubt-, dass man sich unbedingt nochmal mit den Charakteren vertraut machen sollte, die man in Band 1 und erst recht in Band 2 kennengelernt hat! Grobes Halbwissen reicht da kaum. Es gibt Passagen, da wird einem eine Person nach der anderen vorgesetzt. Da ist man sonst im Nu raus, wenn man sich nicht genau auskennt.
Mir hat das nur anfangs ein paar Schwierigkeiten bereitet, dann war ich wieder drin. Das änderte nur leider nichts daran, dass ich das Geschehen in und um Rule weniger interessant fand als das Geschehen draußen bei Alex und Tom. Dieses Hin und Her zwischen den sehr kurz gehaltenen Bewohnern und dem Vorstand der Stadt, schmeckte mir schon wieder viel zu sehr nach den ganzen Dystopien, von denen sich “Ashes” bislang für mich abgehoben hatte.
Damit hängt auch zusammen, dass ich “Ruhelose Seelen” nicht als so wunderbar eklig-blutig empfunden habe. Klar, beispielsweise die Passagen mit Peter im Gefängnis haben es schon mächtig in sich, sind grauenvoll und scheußlich. Und auch das Vorgehen der Leute aus Rule beim wortwörtlichen Zusammentreiben von Lebensmitteln ist alles andere als zimperlich. Und mit Waffen wird alle naselang herumgefuchtelt, was ich an sich sehr cool finde.
Und trotzdem! Ich hätte mir mehr blutiges Grauen aus den Reihen der Veränderten gewünscht. Das kam mir hier zu kurz. Vielleicht dachte Ilsa J. Bick, es würde auf die Dauer langweilen, aber erstens gehört es für mich zu der Reihe und zweitens durchleben ja einige Veränderte bereits eine weitere Wandlung. Damit wäre es für mich schon Abwechslung genug gewesen. Wobei ich noch nicht weiß, was ich von dieser weiteren Veränderung halten soll. Es ist logisch, dass jemand auf diese Idee kommen musste, wo so viele unerschrockene und allzeit kampfbereite Wesen herumlaufen, und dennoch…das muss noch weiter ausgebaut werden um mich vollends zu überzeugen. Der Grundstein ist aber schon mal vielversprechend.
Ein großer Teil der Handlung spielt bei der kleinen Ellie, die außerhalb bei einer Familie lebt. Dort hat es mir immer gefallen. Die Kleine hat mir schwer imponiert mit ihrem Mut und ihrem Selbstbewusstsein. Und auch das Geschehen bei ihr fand ich äußerst spannend! Da hatte ich die ganze Zeit so eine Ahnung, die mir schwer Sorgen und Angst gemacht hatte, und so habe ich jedes Mal darauf hingefiebert, ob ich recht haben würde und was -falls ja- Ellie und ihren Freunden noch passieren würde.
Die Geschichte endet mit einem bösen Cliffhanger. Wie könnte es auch anders sein? Zum Glück müssen wir ja dieses Mal nur einen Monat warten bis wir erfahren, wie es weitergehen wird.

 

Das Buch unterteilt sich in vier Teile, und genau in diesen Etappen habe ich es gelesen. Man braucht für diese Geschichte aber genauso Zeit wie für die vorigen Bände. Die Kapitel in Rule beispielsweise lesen sich durch die Dialoge recht flott. Die Szenen bei Alex oder auch bei Ellie, wenn sie alleine unterwegs ist oder etwas unternimmt, lesen sich dagegen nicht ganz so zügig, weil hier viel beschrieben wird. Die Kapitel sind meist ziemlich kurz, was ich widerum ganz angenehm fand.

 

Auf dem Cover ist einmal mehr das Mädchengesicht mit den windzerzausten Haaren zu sehen. Dieses Mal rundum ganz in Violett gehalten, was das Cover zu einem Hingucker macht. Schön ist außerdem, dass auch die Buchdeckel in diesem Stil gehalten sind.

 

Fazit:   “Ashes 3.1″ ist actionreich, spannend und brutal, und ich bin immer noch ratlos, wie ein Ende für diese Geschichte aussehen könnte. An sich also genau das, was ich mir von diesem Teil versprochen hatte. Allerdings wurde es mir mit den Ereignissen in Rule schon wieder zu politisch. Auch wenn diese “Politik” noch in ganz kleinen Kinderschuhen steckt. Zudem hätte ich mir mehr Ekel-Horror aus Richtung der Veränderten gewünscht. Ich hoffe, in “Ashes 3.2″ wartet davon wieder mehr auf mich. Außerdem wäre es schön, wieder mehr bei Alex und Tom zu sein, die mir hier zu kurz kamen.

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2013/08/30/rezension-ashes-3-1-ruhelose-seelen-ilsa-j-bick

Spaßiges Buch, das man nicht falsch verstehen darf

Widerspruch zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter überlebt - Emmy Abrahamson, Anu Stohner

Warum um Himmels willen können die Mitglieder ihrer Familie nicht so sein wie alle anderen? Alicja wäre doch am liebsten eine ganz durchschnittliche 15-Jährige. Geht aber nicht, weil Alicjas Mutter Polin ist. Das sagt eigentlich schon alles – wenn man mit polnischen Müttern vertraut ist: Mit absoluter Treffgenauigkeit und pfeilgerade schaffen sie es, zu jeder Gelegenheit das zu tun, was ihren pubertierenden Töchtern wahlweise Scham, Zorn oder blanke Verzweiflung ins Antlitz treibt. Das fängt beim Essen an und hört bei Alicjas Freunden noch lange nicht auf. In alles mischt sich die Mutter ein. Als Alicja nach einem ihrer neuerlichen Verkupplungsversuche einen Tobsuchtsanfall erleidet und mit Tellern und Koteletts um sich schmeißt – der krönende Höhepunkt einer total verrückten Hochzeit übrigens – , geht ihr ein Licht auf: Nur wer sich wirklich liebt, kann sich so maßlos auf die Nerven gehen.

 

Dieses Buch war eine Zufallsentdeckung. Es klang nach leichter und witziger Lektüre, also genau richtig für zwischendurch, und genau das war es für mich dann auch. Auch wenn mein Enthusiasmus bereits anfangs einen kleinen Dämpfer bekam als ich feststellte, dass die Geschichte in Schweden spielt. Und mein Interesse an Schweden reicht leider nicht über Pippi Langstrumpf hinaus. Sorry an alle Schweden-Fans ;)
Dieser skeptische Moment verflog dann aber sehr schnell, zumal mich die Geschichte sofort packte. Alicja mochte ich vom ersten Moment an. Mit einigen Ansichten und Beschreibungen wirkte sie auf mich zwar oft älter als 15, doch das störte mich nicht. Lieber so als teeniemäßig albern. Doch natürlich ist Alija ein Teenager, mit allem was dazu gehört: Freundinnen, Schule, Liebe und vor allem ganz viel Stress mit ihrer Mutter. Die hat als Polin so einige Eigenarten, die Alicja wahlweise auf die Nerven gehen oder ihr peinlich sind wie sonstwas.
Und genau davon erzählt Alicja in diesem Buch. Mir tat sie oft ehrlich leid und ich konnte gut nachvollziehen, wie sie sich in bestimmten Situationen fühlt. Es ist oft wirklich haarsträubend, was sie mit bzw Dank ihrer liebenden Mutter alles erlebt. Gleichzeitig habe ich aber auch häufig darüber grinsen müssen. Alicja erzählt so witzig und mit einem so feinen Blick für Details, da kommt man um ein Schmunzeln kaum herum, ich habe manches Mal sogar richtig gelacht. Mein Favorit war das Familienauto, dem in Polen der Anfangsbuchstabe des Herstellerschildes geklaut wurde und das fortan bei Alicja nur noch “Olvo” heißt.
Neben all den chaotischen Ereignissen beschreibt Alicja auch die anderen Familienangehörigen sehr genau. Sie hat einen guten Blick dafür, was sie von der normalen schwedischen Familie, die sie sich so sehr wünscht, alles unterscheidet. Das hat es mir leicht gemacht, mir ein Bild von ihnen zu machen, und so hatte ich bald eine ziemlich bunte und etwas sonderbare Truppe an Charakteren vor Augen. Bei einigen fiel mir das besonders leicht, weil ich “Solche” tatsächlich schon mal gesehen bzw erlebt habe.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das Buch einigen Lesern sauer aufstoßen wird, weil man sagen könnte, dass das alles nur Vorurteile sind und alles überzogen beschrieben wird. Ich glaube allerdings nicht, dass Emmy Abrahamson eine solche Diskussion anfachen, sondern einfach eine flotte und amüsante Geschichte erzählen möchte. Und das ist ihr für meinen Geschmack gut gelungen. Ob da Vorurteile gefüttert oder Klischees ausgebreitet werden…keine Ahnung. Ehrlich gesagt, ist mir das sogar egal. Das ist kein tiefgründiges Werk, sondern eine witzige Story für Jugendliche.
Ich war jedenfalls immer neugierig, was Alicja noch alles mit ihrer Familie erlebt. Genauso neugierig war ich, wie es mit ihr und Schulfreund Ole weitergeht. Denn eigentlich dürfte Alicja an ihm überhaupt kein Interesse haben, weil eine ihrer besten Freundinnen bereits ein Auge auf ihn geworfen hat. Aber auf Gefühle hat man eben nur selten Einfluss. Eine kleine Lovestory ist in dieser Geschichte also ebenfalls verpackt, und die ist witzig und süß ohne kitschig zu sein.
Das Ende hat mir ebenfalls gefallen, denn es bringt eine schöne und wahre Botschaft rüber. Es kann immer mal sein, dass einen die Eltern bzw die Familie nervt, man kann sich auch mal gründlich über sie ärgern, aber im Grunde liebt man sie eben doch von ganzem Herzen.

 

Ich hatte das Buch an einem Abend ausgelesen. Es ist so witzig und Alicja erzählt so toll und jugendlich locker und frech, da flogen die Seiten nur so dahin. Die Kapitel haben eine knackige Länge, bei der ich mir immer dachte: ‘ach komm, eines noch’ und plötzlich war ich auf der letzten Seite angekommen. So macht Lesen Spass.

 

Das Cover ist nicht ganz mein Fall. Ich mag diese grob gezeichnete Frauengestalt nicht. Dafür hat mich der Hintergrund grinsen lassen. Diese Herzchen, die dafür stehen könnten, wie sehr Alicja ihre Mutter eigentlich doch liebt. Und die Totenköpfe mit dem darunter gekreuzten Besteck für die Wut und den Ekel, die sie speziell bei Mutters Kochkünsten oft überkommen.

 

Fazit:   Ich hatte einen vergnüglichen Abend mit “Widerspruch zwecklos – Wie man eine polnische Mutter überlebt”. Alicja erzählt auf sehr witzige Art und Weise von den Eigenarten ihrer Mutter und von gemeinsamen Erlebnisse, die oft haarsträubend verlaufen. In meinen Augen will die Geschichte in erster Linie unterhalten und nicht der Aufhänger für Diskussionen über Vorurteile sein, und mich hat sie prima unterhalten! Ein witziges Buch für zwischendurch, in dem sich Teenager jeder Nationalität wiederfinden werden.

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2013/08/29/rezension-widerspruch-zwecklos-oder-wie-man-eine-polnische-mutter-uberlebt-emmy-abrahamson

[eBook Kurzrezension] Zu früh gefreut

Im finsteren Wald (German Edition) - Heiko Grießbach

Die Alten sagen, geh nicht in den Wald. Im Wald ist es gefährlich, dort haust etwas Böses, etwas Unheimliches und Menschen verschwinden im Wald. Sie tauchen nie wieder auf.
Peter will im Hainich mit Frau und Tochter wandern, sie haben sich den Urlaub verdient.
Die Warnung eines Einheimischen nehmen sie nicht ernst.

 

An dieses eBook bin ich voll freudiger Erwartungen rangegangen. Sicher ist diese Idee von dem Wald, in dem etwas Böses haust und in dem Menschen verschwinden nicht die neueste Idee, aber in der Hinsicht bin ich tolerant.
Es fing verheißungsvoll an mit dem unheimlichen Wald, dem seltsamen Verhalten der Dorfbewohner und der Familie, von der man als Leser schon weiß, dass es ihnen nicht gut ergehen wird. Außerdem war ich gespannt, was da im Wald lebt. Ich freute mich auf eine richtig schöne, gruselige Geschichte. Einen weiteren Pluspunkt gab es dafür, dass die Geschichte in Deutschland spielt.
Anfangs fand ich die Story also wirklich gut. Ich bin gerne mit der Familie wandern gegangen und habe mit diebischer Vorfreude darauf gewartet, dass das Grauen losging.
Was dann kam war leider überhaupt nicht gruselig. Bestenfalls eklig. Falls Grusel- und Horrorfans sowas noch eklig finden. Mich hat es kaltgelassen, und damit waren meine sämtlichen Hoffnungen an diese Geschichte verpufft. Erschwerend kam hinzu, dass ich eh nicht der Fan davon bin, wenn Frauen eine so große Rolle spielen wie hier. Die Sache mit der Gleichberechtigung darf meinetwegen gerne ihre Grenzen haben. Amazonen…also nee, das brauche ich wirklich nicht.
Abschließend -weil ich es den zuvor gelesenen eBooks jedes Mal angekreidet habe- bleibt noch zu sagen, dass sich bei “Im finsteren Wald” wenigstens die Schreibfehler in Grenzen halten. Auch wenn es viel aussagt, dass man sowas lobend erwähnen muss. Günstig oder kostenlos hin oder her, mich ärgern solche Fehler einfach immer.

 

Fazit:  Das Buch begann sehr vielversprechend und ich freute mich auf ein paar gruselige Stunden damit. Anfangs wurde gut Spannung aufgebaut, doch als dann klar wurde, was im Wald lauert, war 1. die Spannung raus und 2. von Grusel keine Spur mehr. Statt krampfhaft eine glaubhafte Auflösung auf die Beine stellen zu wollen, hätte die Story in meinen Augen besser weiter am soliden Stil des Anfangs festgehalten und Gruselgestalten in’s Rennen geschickt.

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2013/08/23/ebook-kurzrezension-im-finsteren-wald-heiko-griesbach

Guter Start, doch dann...

Wer hat Alice umgebracht? (Mystery Thriller) - Steve Hogan

Sicher, Alice war eine Zicke, die Lindsay an der Kunstuni von Glasgow das Leben schwer gemacht hat. Aber deshalb hat Lindsay sie doch nicht ermordet! Doch genau das glaubt die Polizei und verhaftet Lindsay. Das Schlimmste: Sie kann sich nicht erinnern, denn auf einer Party hatte sie ein paar Drinks zu viel – Filmriss. Zum Glück gelingt ihr auf dem Weg zum Präsidium die Flucht. Bei dem Bildhauer Arthur und dessen attraktivem Neffen Cameron kann Lindsay untertauchen. Aber wirklich frei ist sie erst, wenn sie herausfindet, was in der schottischen Blutnacht passiert ist.

 

Scheinbar hatte ich eine kleine Phase mit Snack-Büchern. Jedenfalls mag ich diese Mystery Thriller zwischendurch immer mal ganz gerne, und so habe ich mal wieder einen im Kiosk mitgenommen. Die Inhaltsangabe klang nicht verkehrt.
Was Lindsay angeht, war ich auch ganz zufrieden. Mit ihr bin ich schnell warm geworden. Sie wirkt ganz nett und ganz schön clever.  Und sie ist mit sich und ihrem Aussehen im Reinen. Ich habe etwas gegen diese Mädels, die regelmäßig über ihr Aussehen lamentiere, obwohl sie gerade so ganz andere, echte Probleme haben. Beispielsweise eben einen Mord. Außerdem Ich mag es an dieser Reihe, dass die Hauptcharaktere meist bereits studieren, also keine Teenies mehr sind. Zudem mag ich Unigeschichten sehr gerne. Bis dahin war also alles in bester Ordnung.
Es hat mir außerdem gefallen, wie der Fall sich anlässt. Lindsay wacht nach einer Partynacht mit einem ordentlichen Kater und Filmriss auf. Da stürmt ein Einsatzkommando der Polizei ihe Studentenbude, teilt ihr mit, dass sie unter Mordverdacht steht, und führt sie ab. Lindsay, die sich an den vorigen Abend nicht erinnern kann, ist geschockt. Das klang für mich nach einer ganz spannenden Handlung.
Leider erlebt die Geschichte wenig später einen Absturz ins Unglaubwürdige, und das fängt mit Lindsays spektakulärer Flucht erst an. Zugegeben, ich war noch nie in Glasgow, wenn dort ein Fußballspiel ansteht. Ich weiß nicht, wie es dann mit den Fans und Hooligans zugeht, aber das Spektakel hier kann ich nachwievor nicht glauben.
Fortan ist Lindsay auf der Flucht und gleizeitig bemüht, ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen und den tatsächlichen Mörder ausfindig zu machen. Das ist szenenweise ganz spannend, aber vom Hocker hat es mich nicht gehauen. Mir waren die Nachforschungen zu wenig konsequent. Immer mal wieder gibt es Ablenkungen, die sie zurückdrängen. Und durch Lindsay ständige Fluchten wollte für mich keine griffige Krimi- bzw Thrilleratmosphäre aufkommen. Da sind mir ruhigere Ermittlungen lieber. Das sehen aber Actionfans bestimmt anders. Wer so etwas also mag, der wird seine Freude an diesem Band haben.
Am Ende gibt es dann wieder einen Zwischenfall, den ich so einfach nicht glauben konnte. Genauso wenig wie ich mir solche Gestalten vorstellen konnte, die darin verwickelt sind. Aber siehe oben: ich war ja noch nie in Glasgow…;)
Eine Lovestory ist ebenfalls mit in der Handlung verpackt. Mit etwas Erfahrung auf diesem Gebiet wittert man den Glücklichen bereits, kaum dass sein Name zum ersten Mal gefallen ist. Dafür war ich verblüfft darüber, dass gewisse Szenen gleich so in die Vollen gehen! Das ist man von den Bänden, die in den USA spielen, so gar nicht gewöhnt. Schottland ist scheinbar weniger prüde.
Mein größtes Problem mit vielen der neuen Mystery Thriller habe ich leider auch hier wieder angetroffen. Ich finde nämlich, dass man anhand vieler Aussprüche und Begriffe sofort erkennt, dass der Autor ein Deutscher ist und der Text nicht aus dem Englischen übersetzt wurde. Und sobald ich das feststelle -da ist dieser Band kein Einzelfall- verliert die Story für mich an Glaubwürdigkeit! Zum Glück sind es hier nur die Begriffe. Ich habe auch schon Romane gelesen, da merkte man außerdem noch, dass der Autor seinen Schauplatz bislang bestensfalls von Weitem gesehen hatte!

 

Ich hatte das Heftchen im Nullkommanichts ausgelesen. Es gibt sehr viele Dialoge, die sich einfach flott lesen lassen, und es ist ja auch immer etwas los. So wird man gut bei Laune gehalten. Mit jedem Kapitel kommt man ein ordentliches Stück voran und ehe man es sich versieht ist man am Ende angekommen.

 

Das Cover zeigt wohl die Eingangsür zur uni, und damit ein vergleichsweise unwichtiges Detail der Story. Wenigstens lassen die Blutflecken auf der Treppe auf einen ordentlichen Thriller hoffen. Ansonsten fallen mir gleich mehrere Szenen ein, die ich hier gerne gesehen hätte, weil sie effektvoller gewesen wären.

 

Fazit:  Die Geschichte begann gut und vielversprechend, wurde dann aber teilweise sehr unglaubwürdig. Wirkliche Spannung wollte bei mir jedenfalls nicht aufkommen, dafür wirkte das Geschehen zu zerrissen und abgelenkt. Da gibt es bessere Mystery Thriller.

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2013/08/23/rezension-wer-hat-alice-umgebracht-steve-hogan

[eBook Kurzrezension] Macht Lust auf mehr

Zombifiziert: Tag Null (Zombifiziert, #1) - Fabian Lutz

Etwas stimmt hier nicht, meint Felix Lenz, Reporter bei der Woche. Sein Freund Tim, Junior-Chef der Zucker AG, ist verschwunden, seine Wohnung verlassen, die Mutter empfängt Felix mit der Mistgabel in der Hand. Dann ist Felix selbst wie vom Erdboden verschluckt. Etwas stimmt hier nicht, meint auch Martinek, genannt Marti, Felix’ Kollege. Verlassene Panzer auf der Autobahn, Straßensperren ohne Wächter, menschenleere Kneipen, kein Handynetz und tote Telefone, selbst sein wehrhafter Nachbar Heiner ist auf und davon. Und überhaupt, wo sind denn all die Menschen hin?

 

Ich mag Zombiegeschichten. Und mit Zombies halte ich auch Endzeitszenarien aus. Deshalb war das eBook auf Anhieb interessant.
Gefallen hat mir vor allem der Wechsel zwischen den Zeiten, in dem die Geschichte erzählt ist. Vor und nach der “Epidemie”. Davor ist man mit Felix unterwegs, der den Anfang der Katastrophe erlebt und das Schreckensszenario, das sie hinterlässt. Danach begleitet man Marti, der scheinbar gar nicht mitbekommen hat, dass etwas vorgefallen ist, geschweige denn was, und der sich auf gruselige Spurensuche macht.
Beide Handlungsstränge sind spannend und teilweise auch ganz schön unheimlich. Ich mag diese Vorstellung von einer offenbar leergefegten Gegend, bei der man genau merkt, dass das Grauen auf der Lauer liegt um zuzuschlagen. Vor allem, weil man als Leser ja vor Felix, Marti und den anderen weiß, was passiert ist und was da lauert.
Das Rad in Sachen Zombie-Endzeit wird in diesem ersten Teil einer Reihe allerdings nicht neu erfunden. Das muss man klar sagen. Solches Geschehen und ein solches Setting kennt man aus diversen Büchern und Filmen um dieses Thema, wenn man ein wenig Interesse dafür hat. Aber die Geschichte ist gut erzählt und es gelingt ihr, die nötige Atmosphäre aufzubringen. Unter den Voraussetzungen lese ich gerne auch Geschichten, die es so oder so ähnlich schon gibt. Und wer weiß, vielleicht wird die Geschichte in den weiteren Teilen ja noch etwas individueller.
Gestört hat mich bei “Zombifiziert” alleine, dass es mal wieder reichlich Schreibfehler gibt.

 

Fazit: Nicht der innovativste Start einer Zombie-Reihe, aber spannend erzählt und atmosphärisch. Zudem hat mir der Wechsel zwischen vor und nach der Katastrophe gefallen. Das ist abwechslungsreich und hat mich neugierig darauf gemacht, was dazwischen geschehen ist. Ich denke, die Reihe werde ich weiter verfolgen.

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2013/08/20/ebook-kurzrezension-zombifiziert-tag-null-fabian-lutz

[eBook Kurzrezension] Schwierige Krimisammlung

Die Villa - Neuntöter

Neun renommierte Autoren schicken die unterschiedlichsten Mitarbeiter eines Berliner Polizeireviers auf Verbrecherjagd. Da ist die Chefsekretärin, die das Böse riechen kann; der verträumte Jung-Kommissar, der sich nach starken Armen sehnt; die Reporterin, die eine gefährliche Vorliebe für Männer und Mörder hat. Und noch viele mehr. Revierleiter Pommer ist wahrlich nicht zu beneiden. Und bekommt bald alle Hände voll zu tun. Neun Mitarbeiter. Neun Fälle. Ein Polizeirevier.

 

Als ich von diesem eBook hörte, ging ich spontan davon aus, dass es mein Ding sein müsste. Die Inhaltsangabe klang nach heiteren Krimis, und das mag ich einfach. Im Nachhinein bin ich aber doch ziemlich enttäuscht.
Die Probleme gingen schon mit der Auflistung der einzelnen Geschichten los. Man weiß doch, dass man neun Geschichten zu lesen bekommt, die Titel stehen darüber und um was es geht, das versteht man ohne Ankündigung.
Das Prinzip mit den neun Geschichten von neun Autoren hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Ein Schauplatz, nämlich das Polizeirevier, mit vielen Charakteren, die man in allen neun Geschichten wiedertrifft.Und ab und zu habe ich auch mal geschmunzelt. Mehr nicht. Dafür fiel es mir viel zu schwer, mich mit den Figuren anzufreunden. Ungelogen niemand auf dem Revier war nach meinem Geschmack. Aus Pommer wurde ich nicht schlau, auf die Hundeführerin wurde zu wenig eingegangen, ebenso auf die Reporterin, und die Sekretärin…naja, es scheint sich halt nicht jeder in der ehemaligen DDR über die Wende gefreut zu haben. Diese verliebten Gedanken an die ach so schönen Zeiten bei dem ach so tollen und verehrten Vorgesetzten vor Pommer und dessen ach so tolle politische Gesinnung, gingen mir auf die Nerven. Und sie haben mich geärgert.
Die Krimis an sich sind in Ordnung, aber als so richtig spannend habe ich nur einen einzigen empfunden. In einige habe ich gar nicht hineingefunden, was in erster Linie an der Schreibweise des jeweiligen Autoren bzw der jeweiligen Autorin lag. Das klang mir oft zu holprig und Zusammenhänge konnte ich kaum erkennen. Ich wusste lange nicht mal, woher das eBook seinen Namen hat. Das wurde dann erst später in einer der Geschichten klar. So hat das eBook einen ganz schön wirren Eindruck hinterlassen.

 

Fazit:  Eine schöne Idee mit den verschiedenen Krimis von unterschiedlichen Autoren, die ganz nach meinem Geschmack klang. Leider kam ich dann aber an die meisten Charaktere nicht ran, weil mir ihre wesentlichen Eigenarten nicht gefielen. Und durch den oft kruden Schreibstil einiger Krimis ist mir nur ein kleiner Teil (3 Krimis) wirklich im Kopf geblieben. In die restlichen konnte ich mich nicht einfinden.

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2013/08/20/ebook-kurzrezension-die-villa-neuntoter

[eBook Kurzrezension] Schöne Idee und ein überraschendes Ende

Hinter Dir (German Edition) - Liv Olson

Du kaufst ahnungslos in der Buchhandlung einen neuen Krimi und freust Dich auf die spannende Lektüre. Doch dann passiert etwas Seltsames. Das obligatorische Werbe-Lesezeichen aus dem Buchladen kündigt einen Mord an. Nicht irgendeinen Mord – Du bist das Opfer. Fassungslos starrst Du auf das Lesezeichen und kannst es nicht glauben. Aber es ist zu spät: Der Mörder steht bereits hinter Dir.

 

Als ich dieses eBook gelesen habe, wusste ich nicht, dass er bereits zwei vorigen Bände gibt. Dass es also Teil einer Reihe ist. Es war aber kein Problem, sich ohne Vorkenntnisse in die Geschichte einzufinden und sich die Charaktere zu eigen zu machen. Die Idee der Krimis hat mir ebenfalls gefallen. Wer häufiger Bücher im Laden kauft, der kennt diese bunten Lesezeichen sicher nur zu gut. Darauf einen Mord anzukündigen, doch, das hat mir prima gefallen. Eine skurrile Vorstellung.
Die Jagd nach dem Täter fand ich ganz spannend. Ich habe bis zum Schluss im Dunklen getappt, wer es sein könnte und war dann doch sehr überrascht. Beachtlich, wenn ein so kurzer Krimi das schafft: spannend zu unterhalten und zu überraschen. Da ich es mit langatmigen Erzählungen sowieso nicht habe, fand ich das hier wirklich prima.
Einziger Schwachpunkt waren für mich die Schreibfehler. Werden solch günstige eBooks denn gar nicht Korrektur gelesen? Das sollte man bei so einer kurzen Geschichte doch wohl machbar sein.

 

Fazit:  Ein kurzer und knackiger Krimi mit unerwartetem Ende, den man gut unabhängig von den vorigen beiden Teilen lesen kann. Nach dieser Lektüre werde ich das Lesezeichen zu meinem nächsten Krimi sicher mit etwas anderen Augen sehen. Eine schöne Idee. Über diverse Rechtschreibfehler muss man dabei hinwegsehen können.

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2013/08/20/ebook-kurzrezension-hinter-dir-liv-olson

Ordentlicher Doppelband!

Nacht Der Schreie - R.L. Stine

Knirschende Schritte vor der Hütte, nächtliche Schreie vom Waldrand, mysteriöse Unfälle – Hollys Job im Camp Nightwing ist der reinste Horror. Und dann geschieht ein schrecklicher Mord. Auch Lindsay erlebt den schlimmsten Sommer ihres Lebens: Im Pool des Ferienclubs treibt ein lebloses Mädchen. Doch als Lindsay zum Beckenrand rennt, ist es verschwunden. Von diesem Moment an beginnt für sie ein entsetzlicher Albtraum.

 

Auch dieser Doppelband gehörte zu meiner Urlaubslektüre. Er enthält die beiden Geschichten “Das Camp” und “Das Verhängnis”.

 

“Das Camp” hat mir prima gefallen. Ich mag Geschichten, die in solchen Camps spielen. Zugegeben, ich habe bisher nur darüber gelesen oder Filme darüber gesehen, aber Ferien in einem solchen Camp stelle ich mir richtig cool vor. Da hat es mich gefreut, dass die Atmosphäre dazu in dieser Geschichte gut rüberkommt. Ich konnte mir das Camp mit dem See, dem Wald und den Hütten gut vorstellen. Und die Aktivitäten, die dort angeboten werden, ließen Sommerfeeling aufkommen. Doch Holly scheint hier nicht sehr willkommen und dann geschieht ein Mord, bei dem sie unter Verdacht gerät. Ich fand es spannend zu verfolgen, wie Holly versucht, hinter das Geheimnis von Camp Nightwing zu kommen. Vor allem, weil sie irgendwann kaum noch Freunde bzw Verbündete hat. Selbst ihr Onkel nimmt sie nicht für voll. Da sind solche Nachforschungen natürlich doppelt schwer. Am Ende kommt sogar ein Schuss Action rein und die Auflösung hat mich überrascht.

 

“Das Verhängnis” ist eine besondere Geschichte, die sich für mein Empfinden von den meisten anderen aus der “Fear Street”-Reihe unterscheidet. Auf mich machten Lindsay und ihre Rettungsschwimmerkollegen nämlich einen deutlich älteren Eindruck als viele andere der Hauptcharaktere der Serie. Das hat mir so aber gut gefallen, zumal sie sich halt nicht so kindisch benehmen. Die Geschichte beginnt mit einer düster-grauen Regenszene und nur wenig später taucht bereits die erste Leiche auf. Da hat man kaum Gelegenheit durchzuatmen. Dank Kapiteln, in denen der Täter zu Wort kommt, ist man Lindsay und Co immer etwas voraus und darf so umso mehr um sie bangen. Gegen Ende sollte man gut bei der Sache sein, denn hier erlebt man einige Wendungen, die einen auch mal wirklich staunen lassen.

 

Wie von dieser Serie nicht anders zu erwarten, liest sich das Buch ausgesprochen leicht. Das kommt nicht nur den jugendlichen Lesern entgegen, auch ich bin immer froh, wenn sich ein Buch so problemlos lesen lässt. Ich lese zur Entspannung, da sollte es nicht anstrengend sein. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und in “Das Verhängnis” sorgen vor allem die Täter-Kapitel für Abwechslung.

 

Sieht das nicht gemütlich und urig aus? Diese Hütten da im Wald? Ich finde, ja. Da ist der Baumstumpf mit dem blutigen Beil ein toller Kontrast. Man weiß so sofort, dass es mit der Idylle doch nicht soweit her ist. Ein sehr schönes Cover, das vor allem zu “Das Camp” passt.

 

Fazit:  Mir haben diese beiden Geschichten gut gefallen. Beide sind spannend und interessant. “Das Camp” konnte vor allem mit seiner Atmosphäre punkten. “Das Verhängnis” konnte mich damit begeistern, dass die Charaktere mal ein paar Jährchen älter wirken als in den meisten anderen “Fear Street”-Geschichten. Eine nette Abwechslung.

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2013/08/20/rezension-fear-street-nacht-der-schreie-r-l-stine

Dampfnudelblues - Der Film - Eine Nachlese

Obwohl ich es schon abgeschrieben hatte, bin ich gestern nun doch in den Genuss gekommen, “Dampfnudelblues” im Kino anzuschauen.

Im Arthaus Filmtheater “Atelier am Bollwerk” in Stuttgart.

 

 

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Hier ein paar Eindrücke vom Film im Vergleich zu den Büchern.

 

Charaktere…

 

…haben mir insgesamt sehr gut gefallen.
Schön nahe an der Vorstellung, die ich mir beim Lesen von ihnen gemacht hatte. Lediglich ein paar Kleingkeiten stimmten mit meiner Vorstellung nicht überein. So hatte ich mir Eberhofer immer dunkelhaarig vorgestellt. Und dass Richter Moratschek in Polizeiuniform herumläuft, hätte ich auch nicht gedacht. Irgendwie hatte ich mir ihn dienstlich immer in so einer Robe vorgestellt und privat zumindest sehr schick. Von Eberhofers Vater hatte ich bislang gar kein eindeutiges Bild im Kopf. Da werde ich das vom Film übernehmen, die passt prima! Die Oma ist ebenfalls gut getroffen, genauso wie Eberhofers Bruder und seine Frau Panida. Im Ganzen finde ich es gut, dass man bei den Schauspielern kein “Hollywood” betrieben hat. Soll heißen: keine aalglatten, wunders wie geleckten Darsteller, denen man das Geschehen, ihr Verhalten und das Leben in solch einem Dorf nicht abnimmt.
Auch vom Wesen und ihren speziellen Eingenarten sind die Schauspieler sehr nahe an den Figuren aus dem Buch. Vor allem Eberhofer fand ich ausgesprochen cool! Mit einem Hang zu rabiaten Problemlösungen, clever und mit ruhiger, aber wirkungsvoller Bissigkeit, wenn ihm jemand blöd kommt.
Gefehlt hat mir der Ludwig, denn den gibt’s im Film irgendwie gar nicht. Dabei gehört er für mich absolut zum Franz!

 

 

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Szenerie

 

…ist ebenfalls sehr gut getroffen. Es ist unübersehbar, dass Niederkaltenkirchen am Ar*** der Welt liegt. Es ist sehr idyllisch und ländlich. So habe ich es mir auch immer vorgestellt. Nicht im Detail, aber im Großen und Ganzen. Details habe ich jetzt durch den Film dazubekommen. Wie den Marktplatz, das Stadion und eben die Polizeistation.. Die übernehme ich gerne.
Was Eberhofers Zuhause angeht, passt meine Vorstellung nur halb zum Film. Der große Bauernhof stimmt. Drinnen und draußen sieht es etwas verwegen und wild aus, aber das hatte ich mir auch so vorgestellt. Allerdings war Eberhofers “Saustall” in meiner Vorstellung deutlich kleiner. Andererseits, dass ein ehemaliger Schweinestall nicht nur 4 x 4 Meter misst, das hätte mir auch klar sein können.

 

 

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Der Kriminalfall

 

Ich schaue in meinen Rezensionen zu den Büchern immer darauf, wieviel Krimi auf wieviel spaßiges, privates Drumherum aus Eberhofers Privatleben kommt. Da steht der Krimi für mich oft man dahinter zurück. Wie ich finde, haben sie beim Film ein sehr gutes Maß getroffen. Es gibt zwar immer Szenen, in denen es nicht um den Fall geht, sondern um Eberhofers Privatleben, seine Freunde, Susi, den Vater, die Oma und seinen Bruder samt Anhang, aber der Fokus kehrt anschließend immer auf dem Krimi zurück.
Bei den Büchern finde ich oft auch, dass Eberhofer nicht so richtig ermittelt, beim Film jetzt schon! Dadurch kommt Spannung auf. Eben wie es sich für einen Krimi gehört. Bei dem es halt auch oft etwas zum Lachen gibt.
Das gefällt mir auch deshalb, falls es wirklich Leute gibt, die die Bücher nicht kennen und vom Film eben einen “richtigen” Krimi erwarten. Die werden sich zwar mit einigen spezielle Eigenheiten abfinden müssen, aber sie haben keinen Grund um sich in ihrer Krimierwartung betrogen zu fühlen.

 

Fazit

Ich bin mit der Umsetzung sehr zufrieden! Der Film hebt den Krimi deutlicher hervor als das Buch. Trotzdem ist der typische Humor erhalten geblieben. Ich habe oft genauso lachen müssen wie beim Lesen der Bücher. Erfreulicherweise gab es wohl beim Dreh auch keinen Saubermann, der plötzlich die berühmte political correctness rauskehren wollte. Die Schauspieler sind prima ausgewählt und überzeugen in ihren Rollen. Ich hätte nichts dagegen, wenn auch die übrigen Bände so verfilmt würden. Die dürfen dann aber bitte deutschlandweit in die Kinos kommen. So lokal wie "Dampfnudelblues" läuft, schauen Fans aus anderen Regionen bitter in die Röhre.

 

 

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Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2013/08/22/dampfnudelblues-der-film-eine-nachlese

Hat nach einem etwas schwierigen Start noch richtig Spass gemacht

Traugott, das Warzenschwein: Hörspiel mit Minibilderbuch (Booklet) - Beatrice von Moreau

Traugott, das Warzenschwein ist die coolste Sau, die rumläuft. Das findet zumindest er selbst sowie sein größter Fan: das kleine Kätzchen. Doch auf einmal ist das kleine Kätzchen verschwunden. Während Traugott versucht allen anderen die Schuld für das Verschwinden des Kätzchens in die Schuhe zu schieben, trommelt der Hase alle Tiere des Bauernhofes zusammen, um das Kätzchen zu retten.

 

Nachdem mir “Der Buschwichtel und die Regenbraut” so gut gefallen hatte, legte ich Traugott optimistisch in den Player. Allerding bekam der Optimismus schnell einen gehörigen Dämpfer! Vorweg: natürlich ist mir klar, dass diese Figur genau so und nicht anders angelegt sein muss. Ansonsten würde die Botschaft der Geschichte im weiteren Verlauf nicht so deutlich werden! Trotzdem, mir ging dieser selbstverliebte und überhebliche Traugott zunächst derbe auf die Nerven. Ich mag einfach weder Eigenlob, noch übersteigertes Selbstbewusstsein. Und mit “cool” und “hey” und “yeah” begeistert man mich ebenfalls nicht.
Ich habe mich erst mit ihm anfreunden können als es so aussah, als sei seinetwegen ein Kätzchen ertrunken. Denn von da wird Traugott nicht nur panisch, sondern beginnt außerdem, über sich und sein Verhalten nachzudenken und zu erkennen, dass sein Kätzchenerschrecken kein Spass gewesen war. Zudem bricht recht schnell das Chaos los als sämtliche Tiere des Bauernhofs von der Katastrophe erfahren und sich aufmachen um das Kätzchen vielleicht doch noch zu retten. Ich habe über viele dieser Tiere wirklich lachen müssen. Zum Beispiel über dieses Gemüt von einem Hund, der Hektik nicht ausstehen kann, den eingebildeten Gockel und den hektischen Hasen. Sie alle sind wirklich niedlich und witzig. Und spannend ist es auch, diese chaotische Truppe bei ihrer Rettungsaktion zu begleiten. Ist das Kätzchen wirklich ertrunken? Oder kann es gerettet werden? Und was geschieht mit Traugott, wenn es ertrunken ist? Ach ja, und natürlich: was macht man, wenn ein Nichtschwimmer genau das vergisst und sich todesmutig in den Teich stürzt?
Am Ende der Geschichte hat Traugott jedenfalls eine Menge gelernt. Über sich und sein bisheriges Verhalten und über Freundschaft und Zusammenhalt. Und auch bei den jungen Hörern dürfte die sorgfältig in diese Geschichte verpackte Botschaft angekommen sein. Genau wie bei “Der Buschwichtel und die Regenbraut” schadet es übrigens nicht, wenn sich auch ältere Hörer mal ein paar Gedanken in dieser Richtung machen.

 

Bei dem Buschwichtel und der Regenbraut sind recht wenige Sprecher zu hören, Traugotts Geschichte wird dagegen von einer ganzen Schar Sprecher erzählt. Ist ja logisch: viele Tiere brauchen viele Sprecher. Als Traugott selber ist George Inci zu hören, der einem mit heiserer Stimme und häufig überdrehtem Ton tatsächlich das Bild einer echt coolen Sau vor Augen zaubert. Wenn man einen solchen Slang denn für cool hält. Irgendwie hat mich Traugott immer etwas an Elvis erinnert. Beatrice von Moreau selber ist gleich in drei Rollen zu hören und beweist dabei, wie vielfältig ihre Stimme ist.  Mir hat sie vor allem als behäbiger Hund gefallen. Für das Kätzchen hätte ich mir allerdings eine weniger erwachsene Stimme gewünscht als Nicole Reimann sie hat.

 

In diesem Hörspiel vom Hörchen Verlag sind hier und da kurze Musikstücke zu hören, die vor allem damit auffallen, dass sie handgemacht klingen. Da hört man jedes Instrument heraus. Sei es ein Schlagzeug, ein Xylophon oder eine Rassel und noch einige mehr. Oft werden diese Instrumente auch dazu eingesetzt, Bewegungen ein Geräusch zu geben. So stammt das Trippeln des Kätzchens beispielsweise vom Klimpern eines Xylophons. Und nicht zuletzt haben die Tiere alle gerne schnell mal ein Liedchen auf den Lippen. Alles zusammen verleiht der Geschichte Lebendigkeit.

 

Niedlich ist anders, aber witzig sieht Traugott auf dem Cover schon aus! Und das Kätzchen, wegen dem es den ganzen Wirbel gibt, ist ebenfalls zu sehen. Das Booklet kann man auch bei diesem Hörspiel als Bilderbuch benutzen. Darin sind einige wichtige Szenen der Geschichte zu sehen.

 

Fazit:  Anfangs hatte ich ganz schöne Probleme mit dem eingebildeten Traugott und ich gestehe, ich habe ihm die Katastrophe schon ein wenig gegönnt, damit er auf den Boden zurückkommt. Es ist schön, witzig und spannend zu verfolgen, wie er sich wandelt und schließlich mochte ich ihn dann doch ganz gerne. Einmal mehr eine schöne Geschichte mit einer wichtigen Botschaft. Nicht nur für die Kleinen!

Quelle: http://www.reziratte.de/2013/08/21/traugott-das-warzenschwein
Der Buschwichtel und die Regenbraut: Hörspiel mit Minibilderbuch (Booklet) - Beatrice von Moreau

Eine Regenbraut braucht einen Regenbräutigam zum Mann und keinen Buschwichtel. Nachdem drei schlitzohrige Regenbräutigame bei ihr aufgetaucht sind, ist die Regenbraut sich allerdings nicht mehr so sicher. Mutig wagt sie den Schritt in die weite Welt. Am Ende begegnet sie dem lange ersehnten Bräutigam und begreift, dass das Gute manchmal näher liegt als man denkt.

 

Der Titel dieses Hörspiels klang so niedlich, dass daran für mich kein Weg vorbei führte. Es dauert gar nicht lange, dann kennt man die beiden auch schon und die eigentliche Geschichte beginnt. Die Regenbraut wartet seit 50 Jahren auf einen Regenbräutigam, aber nie kommt einer vorbei. Der Buschwichtel würde sofort mit ihr wurzeln wollen, denn er liebt sie wirklich. Aber Prinzip ist eben Prinzip! So niedlich ich die beiden fand, aber zunächst fand ich die Regenbraut ganz schön gemein. Der arme Buschwichtel! So ein lieber Kerl! Als der dann wegzieht, wird es ganz schön traurig.
Allerdings geht es sher bald schon wieder ordentlich rund. Plötzlich macht ein Regenbräutigam nach dem anderen der Regenbraut seine Aufwartung. Allerdings ganz schon eigennützig. Kinder werden sich diese Frage nicht stellen, aber ich habe doch überlegt, ob es ein kleiner Seitenhieb auf die Männerwelt sein soll. So von der Erwartungshaltung her, die die drei Buschwichtelbräutigame zusammen mit ihren unverfrorenen Geschenken mitbringen!  Für Kinder wir dieser Aufmarsch der heiratswilligen Regenbräutigame in erster Linie lustig sein, und auch ich habe dabei manches Mal grinsen müssen. Auch weil die Regenbraut sich bei der Aktion bemerkenswert emanzipiert und schließlich ordentlich auf den Tisch haut. Mädels, nehmt euch das zum Vorbild!
Weil ich finde, dass solch märchenhafte Geschichten für Kinder ein gutes Ende nehmen sollten, war ich mit dem Happy End hier sehr zufrieden. Erstens ist es einfach niedlich und schön anzuhören, zweitens aber auch, weil in diesem Ende eine ganz wichtige und sehr schöne Botschaft verbirgt. Die dürfte auch bei den jungen Hörern so schon ankommen. Und es schadet ganz sicher nicht, wenn auch ältere Hörer davon etwas für sich mitnehmen!

 

Autorin Beatrice von Moreau ist nicht nur die Autorin dieser Geschichte, sie ist auch als Sprecherin zu hören. Einmal übernimmt sie den Part der Erzählerin. Sie erzählt mit ruhiger und warmer Stimme, sodass man sich gleich wohlfühlt. Dafür darf sie als pfiffige Regenbraut auch mal so richtig auf den Putz hauen. So niedlich die Stimme der Regenbraut meist klingt, sie kann auch sehr energisch werden.
George Inci vermittelt einem mit leiser Stimme das Bild eines schüchternen Buschwichtels. So fällt es leicht, anfangs mit ihm zu fühlen. Matthias Deutelmoser, Annick Klug und Daniel Montoya geben drei sehr unterschiedliche Regenbräutigame. Der eine mit einem einschmeichelnden Ton, der andere so jovial, dass einem sofort Zweifel kommen, und der dritte mit unverkennbarem ausländischen Akzent.

 

Für “Musik” sorgen die Figuren hier selber. Die Regenbraut hat ohenhin ihr Liedchen, das sie immer mal wieder singt. Und die Regenbräutigame kennen es natürlich auch. Selbst der Buschwichtel hat es auf Lager. Es ist nicht lang und somit werden die jungen Hörer es bald mitsingen können. Die Geräuschkulisse beschränkt sich auf’s Nötigste. Selbstverständlich ist Regen zu hören, auch das Klappern und Stricknadeln und einem Topfdeckel, Schritte, Vogelgezwitscher und eine Reihe weiterer Geräusche. Für ein Kinderhörspiel ist das in meinen Ohren genau das richtige Maß. Nicht überladen, aber alles da um sich die Szenen vorstellen zu können. Und unüberhörbar liebevoll zusammengestellt.

 

Das Cover ist fröhlich bunt und die Regenbraut und der Buschwichtel sind wirklich goldig geraten. Ich mag vor allem ihre Wolke und seine Zweige. Das Booklet kann man wie ein Bilderbuch benutzen, denn darin befinden sich Zeichnungen von einigen Szenen der Geschichte. Eine schöne Idee, an der Kinder bestimmt ihre Freude haben.

 

Fazit:  Diese niedliche und witzige Geschichte für junge Hörer hat eine Moral an Bord, die sich auch ältere Hörer gerne zu Herzen nehmen dürfen. Sehr schön und liebevoll gemacht.

Quelle: http://www.reziratte.de/2013/08/20/der-buschwichtel-und-die-regenbraut

Bühne frei!

Pingu-Power: Die tollste Show der Welt - Jeanne Willis

Der Zoo steht vor dem Ruin, denn immer weniger Besucher kommen. Als die Pinguine ein Gespräch des Zoowärters mit seiner Tochter belauschen, wissen sie, dass sich die Pforten des Tierparks bald unwiederbringlich schließen werden. Doch in den kleinen Vögeln schlagen große und vor allem mutige Herzen. Kurzerhand nehmen sie ihr Schicksal selbst in die Flügel und inszenieren eine Talentshow, die die Welt beislang noch nicht gesehen hat.

 

“Zwei hoffnungslos unbegabte Küken, drei schrullige Künstler und keine Sänger. Nicht gerade ein tolles Programm bislang.” So lautet Pinguin Robbies Bilanz am Ende der ersten CD. Um den Zoo vor dem Ruin und die Tiere vor einem ungewissen Ende zu retten, hat er beschlossen, eine Talentshow auf die Beine zu stellen, die neue Besucher in den Zoo zu locken. Eine äußerst undankbare Aufgabe, wie sich schnell herausstellt. Auch wenn mir Robbie ganz schön leid tat, so habe ich doch immer wieder darüber lachen müssen, mit welche unterschiedlichen und schrägen tierischen Kollegen er es zu tun hat. Sei es sein wenig cleverer Kumpel Eddie, das zickige Pinguinmädchen Mandy oder den berühmten Pinugin-Zauberer Alaskadabra. Mit solchen Talenten kann so ein Unternehmen nur im Chaos enden und das macht einfach so richtig Spass. Übrigens sicher auch älteren Hörern, denn auch wenn es eine Kindergeschichte ist, so gibt es doch eine ganze Reihe Ausdrücke, Sprüche und gewitzte Formulierungen, die einen selbst als Erwachsenen noch schmunzeln lassen. Gleichzeitig darf man gespannt sein, ob unter diesen Voraussetzungen überhaupt eine Show auf die Beine gestellt werden kann. Ich habe mich gerne mit den Pinguinen und einigen anderen Zootieren durch die Vorbereitungen für die Show gewurschtelt, bei der man außerdem auch noch etwas über Freundschaft und Zusammenhalt lernt. Denn letztlich lässt sich immer nur gemeinsam wirklich etwas erreichen, selbst wenn die Truppe ein solcher Haufen Chaoten ist.

Eine Geschichte wie geschaffen für Stefan Kaminski, der hier einmal mehr aus dem Vollen schöpfen kann. Ganz gleich ob es darum geht, dem unterbelichteten Eddie zu einer Stimme zu verhelfen, die brummigen Bären singen zu oder die eingebildete Mandy affektiert herumzicken zu lassen. Und das sind nur drei Beispiele. Da fällt es ganz leicht zu erkennen, welches Tier sich gerade zu Wort gemeldet hat. Und es ist ausgesprochen witzig anzuhören ohne dass es jemals platt oder albern wirkt.

 

Das Hörbuch beginnt mit einem überraschend rockigen Gitarrenstück. Das hatte ich bei einem Kinderhörbuch zwar nicht erwartet, aber es hat mir gefallen. Am Ende einiger Tracks gibt es weitere Musikstücke zu hören. Sie sind ebenfalls modern und passen sich der Stimmung der vorigen Szene an. Mal munter und spaßig, aber auch schon mal ruhig und dezent, wenn gerade irgendwas schiefgegangen ist.

 

Ich mag Blau, das hat mir am Cover sofort gefallen. Allerdings finde ich die Pinguine nicht so solle. Stände es nicht dran, hätte ich in den Figuren auf Anhieb keine Pinguine erkannt. Da könnte ich mir niedlichere und trotzdem witzige Figuren vorstellen, denen man die Pinguine auch ansieht. Im Booklet findet man weitere Zeichnungen von anderen Zootieren und allen Pinguinen, die an der Show beteiligt sind.

 

Fazit:  Eine turbulente und witzige Geschichte, an der sicher nicht nur Kinder großen Spass haben werden. Gleichzeitig wird hier vermittelt, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt sind. Eine schöne Mischung um eine grandiose Show, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Quelle: http://www.reziratte.de/2013/08/19/pingu-power-die-tollste-show-der-welt-jeanne-willis-stefan-kaminski