Teil 1 einer meiner absoluten Lieblingsreihen

Brennendes Herz (Ashes, #1) - Ilsa J. Bick, Gerlinde Schermer-Rauwolf, Robert A. Weiß, Sonja Schuhmacher

Die siebzehnjährige Alex befindet sich auf einer Wanderung in den Bergen, als plötzlich die Natur um sie herum verrücktspielt und eine Druckwelle sie zu Boden wirft. Was war das? Alex hat keine Ahnung, aber sehr schnell wird klar, dass die Welt, die sie kannte, nicht mehr existiert. Die meisten Städte sind zerstört und die Überlebenden werden zur lauernden Gefahr. Das Einzige, worauf Alex noch zählen kann, ist ihre Liebe zu Tom. Gemeinsam versuchen die beiden, sich durchzuschlagen. Doch dann wird Tom verwundet, und Alex muss ihn schweren Herzens zurücklassen, um sein Leben zu retten. Als sie mit Hilfe zurückkehrt, ist er verschwunden. Eine packende Suche beginnt. Eine Suche nach Antworten, sich selbst und nach der einen ganz großen Liebe. Denn Alex weiß: Tom lebt, und sie wird ihn finden.

 

“Ashes” war für mich ein Buch wie eine Berg- und Talfahrt. Dem Cover und dem Fetzen Klappentext nach, hatte ich vermutet, hier mal wieder das 0815-Schema “junges Mädchen verliebt sich in übersinnliches Wesen” anzutreffen. So kann man sich täuschen. Ich hoffe mal nicht, dass das so Absicht ist. Dass man damit nun schon locken muss um auch andere Bücher zu verkaufen, weil die (weiblichen) Teenies nichts anderes mehr lesen mögen…?
Jedenfalls bin ich ohne große Erwartungen mit “Ashes” gestartet. Doch schon nach wenigen Seiten begannen sich meine Bedenken zu zerstreuen. Denn Alex ist nicht nur ein sehr selbstbewusstes Mädchen, sondern trägt auch ein trauriges, sehr menschliches Schicksal, mit sich. Ich habe sie daher schnell für ihre Art zu leben bewundert. Dennoch war ich noch auf der Hut. Speziell bei dem sonderbaren Ereignis, das quasi den Grundstein für den Verlauf der weiteren Handlung legt, fürchtet ich, dass gleich der lebensrettende Vampir oder Werwolf aus den nordamerikanischen Wäldern hervorbricht. Aber nein! Stattdessen büßt die Geschichte einen gerade erst liebgewonnenen Charkter ein. So muss Alex sich fortan mit einer widerspenstigen Achtjährigen durch die Wildnis schlagen, was gleichermaßen spannend wie unterhaltsam ist. Interessant ist nun auch die Frage, welche Veränderung mit Alex vor sich gegangen ist.
Den Höhepunkt erlebt “Ashes” für mich als Alex und Ellie sich eines Tages zwei Jugendlichen mit ausgesprochen ekelhaften Essensgewohnheiten (nein, immer noch keine Vampire!) gegenübersehen. DAS hätte ich von dem Roman auf gar keinen Fall erwartet, und es ist nicht das einzige Mal, dass man so einem Ereignis beiwohnt. Eine wirklich gelungene Überraschung!
Um den gutaussehenden, rettenden Burschen kommt man zwar ebenso wenig herum wie um die unvermeidliche Romanze, doch trieft niemals der Kitsch zwischen den Seiten hervor. Nur Blut, viel Blut! Später dann auch Schnee, mindestens ebenso viel.
Mit dem Schnee schlitterte “Ashes” für mich dann aber wieder abwärts. Ich mag Endzeitgeschichten, aber die Schilderungen vom Leben darin, diese kontinuierlich Richtung Mittelalter abrutschenden Lebensweisen und -umstände langweilen mich schnell. Es ist sicher realistisch, mir aber zu weit weg. In dem Moment als Toms Auto versagt und damit das letzte Moderne verschwindet, war auch mein Interesse abgeschaltet.
Wer sich daran nicht stört, der wird genauso gespannt weiterlesen wie zuvor.
Das Ende bleibt teilweise ffen, und zwar in solch interessanten Fragen, dass ich mir trotz Allem auch den zweiten Band zulegen werde. Ausserdem habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass…nein, lest lieber selber! ;)

 

Bis zum Ersterben des Motors habe ich “Ashes” in einem Rutsch gelesen. Es ist zwar relativ ernsthaft geschrieben (unvermeidlich angesichts Alex’ Schicksal und den Ereignissen), aber auch jugendlich und mitunter mit einer Spur schwarzen Humors. Das liest sich leicht. Besonders wenn die Handlung so spannend ist.

 

Mir gefällt das in dunklen Blautönen gehaltene Cover sehr gut. Aber auch nur farblich. Spätestens nach dem Klappentext hätte ich es nämlich normalerweise mit einem “nicht schon wieder” zurück ins Regal gestellt. Dieser Geschichte hätte man auf jeden Fall eien anderen, aussagekräftigeren Look verpassen können, statt dem Mainstream zu folgen. Schade!

 

Fazit: Ich kann “Ashes” nur empfehlen! Das Buch kann ja nicht dafür, dass bei mir die Klappe fällt, sobald sich eine Geschichte aus unserer modernen Zeit entfernt. Das ist halt die berühmte Geschmackssache. Davon abgesehen bekommt man hier nämlich eine sehr spannende Mischung aus Grusel- und Endzeitstory geboten, die sich so erfreulich vom Mainstream abhebt. Toll! Meine Hochachtung!

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2011/11/06/rezension-ashes-01-brennendes-herz-ilsa-j-bick