Ein Schritt nach vorn!

Wem gehört dein Herz? - Alice Moss, Anna Serafin

Mit Finn für immer an ihrer Seite und den Ferien vor der Tür könnte für Faye eigentlich der beste Sommer ihres Lebens beginnen. Doch der Kampf gegen die uralten Kreaturen der Finsternis hat tiefe Spuren hinterlassen, nicht nur bei ihr. Lucas – Finns Halbbruder – verschwindet plötzlich spurlos, und Finn scheint das völlig egal zu sein. Erst als zwei unheimliche Fremde in der Stadt auftauchen und über die Motorradgang herfallen, wird ihm klar, dass die Dämonen längst ein neues Ziel im Visier haben. Gemeinsam mit seinen Männern nimmt er die Verfolgung auf, und auch Faye begleitet ihn. Sie ist sich sicher, dass Lucas in großer Gefahr schwebt. Doch das Grauen, das sie schließlich in den trostlosen Weiten der Wüste erwartet, übertrifft ihre schlimmsten Befürchtungen.

 

Wie man hier nachlesen kann, hat mich der erste Band dieser Trilogie nicht überzeugen können. Aber so schnell gebe ich nicht auf, also bekam Teil 2 noch seine Chance. Meine Erwartungen waren verständlicherweise nicht unbedingt hoch. Deshalb hat es mich überrascht, dass mir dieser zweite Teil deutlich besser gefallen hat als der Erstling.
Seit Band 1 war eine ganze Weile vergangen, deshalb hatte ich etwas Sorge, dass ich mich nicht so leicht wieder einfinden würde. Doch das ging erstaunlicherweise ziemlich flott. Schon nach wenigen Seiten hatte ich die wichtigsten Charaktere, Zusammenhänge und Ereignisse aus Band 1 wieder auf der Reihe. Gut, dass das so leicht ging, denn mit großen Vorreden oder Geplänkel hält sich die Geschichte nicht auf. Schon sehr bald steht fest, dass eine neue Bedrohung auf Faye und Finn lauert. Finns Halbbruder Lucas ist verschwunden und in den Wäldern tauchen seltsame Typen auf, die es auf die Werwölfe abgesehen  haben.
Finn und Faye müssen der Sache auf den Grund gehen. Dabei verwandelte sich die Geschichte zu meinem Erstaunen in ein kleines Road Movie, und auf solche Geschichten stehe ich ja total! Jedenfalls war ich sehr gerne mit den beiden im Auto unterwegs bei ihrer Suche nach Finns Bikerfreunden. Da ist Tempo drin und spannend ist es auch. Was war ich verblüfft als ich das Buch am ersten Abend zuschlug und feststellen musste, dass ich mich tatsächlich etwas geruselt hatte! Gewisse Ereignisse auf der Tour der beiden sind nämlich ganz schön eklig. Und gewisse Gestalten schlichtweg schaurig! Vielleicht nicht gerade neu, aber immerhin so gut in Szene gesetzt, dass sie eine Gänsehaut bereiten.
Finns und Fayes Entdeckung am Ende ihrer Fahrt fand ich dagegen etwas abgehoben. Nicht schlecht, denn ich mag halt Modernes in Geschichten, Experimente, Labore und verrückte Wissenschaftler. Aber es ist ein gewaltiger Schritt von der übersinnlich-romantischen Story hin zu solch einer Auflösung. Das wirkte nicht so ganz passig auf mich. Gefallen hat es mir trotzdem. Vor allem, weil man hier nochmal alle Gelegenheit hat, um Faye, Finn und ihre Liebe zu bangen. Dabei ist es schön gelungen, den Bogen zu bestimmten Ereignissen und Figuren zu schlagen, die in Band 1 von Bedeutung waren.
Fayes und Finns Liebe spielt natürlich wieder eine wichtige Rolle. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass sie sich in den Vordergrund drängt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Handlung. Dennoch ist es unverkennbar, wie sehr die beiden sich lieben. Dabei wurde es -für mein Empfinden- aber nie wirklich kitschig. Ich denke, das lag daran, dass man hauptsächlich spürt, wie intensiv die Gefühle der beiden sind. An ihrem Verhalten, kleinen Gesten und daran, dass sie alles für einander in Kauf nehmen. Es gibt keine kitschigen Liebeschwüre en masse wegen denen es zwischen den Seiten hervortriefen würde.


Ich hatte das Buch an zwei Abenden ausgelesen. Wäre ich am ersten Abend nicht so müde gewesen, hätte ich es wohl in einem Rutsch geschafft. Die Kapitel sind kurz, die Schrift auffallend groß, es gibt wenige beschreibenden Passagen, dafür umso mehr Dialoge, das liest sich weg wie nichts. Dennoch gelingt es der Geschichte, Spannung und Grusel aufkommen zu lassen. Ich finde das bemerkenswert.

 

Nach dem weißen Cover von Band 1 wird es bei Band 2 düster. Mir gefällt das besser so ;) So wirkt das Cover tatsächlich ein wenig schaurig. Um die beiden Gesichter kommt man natürlich nicht umhin und auch der Wolf ist wieder zu sehen. Sie alle stehen im Mittelpunkt der Geschichte, deshalb passt das gut zum Buch. Besonders schön finde ich die gestalteten Buchdeckel, die noch mehr von der Szenerie zeigen.

 

Fazit:  Wow! Mich hat Band 2 ehrlich überrascht! Die Geschichte nimmt an Fahrt auf. Sie hat Tempo, Spannung, Grusel und dezente Romantik mit an Bord. So darf die Reihe gerne weitergehen. Da sehe ich dann sogar über den schwachen ersten Teil hinweg!

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2013/08/08/rezension-mortal-kiss-02-wem-gehort-dein-herz-alice-moss