Schöne Fantasy abseits des Trends

Arthur und die vergessenen Bücher - Gerd Ruebenstrunk, Laurence Sartin

Obwohl ich aus dem Alter ja eigentlich schon raus bin, bin ich noch immer ein großer Fan von Jugendbüchern. Und so bn ich beim Stöber auch auf “Arthur und die vergessenen Bücher” aufmerksam geworden. Ein Jugenduch mit einer Geschichte über Bücher. Was will ein Leserattz mehr?
So im Nachhinein denke ich aber, dass ich mit falschen Erwartungen an das Buch gegangen bn. Ich hatte -wieso weiß ich eigentlich selber nicht- eine echte Fantasy-Geschichte erwartet. Stattdessen habe ich “Arthur und die vergessenen Bücher” aber in erster Linie als einen Abenteuer-Roman empfunden. Fantasy ist natürlich ein Teil der Geschichte. Dr Mythos um die Vergessenen Bücher gehört ebenso dazu wie gewisse “Personen” auf die Arthur und Larissa treffen.

Trotzdem, im Verhältnis zum Rest der Geschichte gesehen, ist es doch wenig Fantasy. Sie stellt quasi die Grundlage bereit. Arthurs und Larissas Suche ist dann aber klar eine Abenteuergeschichte. Und zwar eine, die sich gewaschen hat. Immerhin reisen da zwei 14jährige von Deutschland nach Holland und dann nach Italien, stets auf der Spur der Bücher. Das ist natürlich spannend und interessant. Spannend, weil ihnen ihre Gegenspieler ständig auf den Fersen sind und se immer auf die nächste Attacke gefasst sein müssen, weil sie sich mit viel Mut und manchem Trick aus brenzligen Situationen herausmanövrieren und auch, weil sie so mancher Person begenen, bei der sie nicht wissen ob sie ihr trauen können.
Interessant weil Autor Gerd Ruebenstrunk die Städte und Gegenden sehr anschaulich und detailreich beschreibtt, und man sich als Leser sofort “mit dabei” fühlt. Es macht Spaß, mit Arthur und Larisse unterwegs zu sein, mit ihnen zu hoffen und zu bangen, aber auch oft zu lachen.
Zum Lachen hat mich meistens Larissa gebracht. Auch wenn an sich alle Charaktere ihren ganz besonderen Charme haben, Larissa stcht daraus hervor. Mutig, clever, vorwitzig, oft mehr ein Junge als ein Mädchen, und immer für eine Überraschung gut. Wenn sie ihr Set zum Knacken von Schlössern zückte, hat mich das immer irgendwie an eine jugendliche Version von “Bonnie & Clyde” erinnert.
Was mir ebenfalls sehr gefallen hat ist, dass Gerd Ruebenstrunk  das Moderne nicht ausgespart hat. Bei einer Geschichte um alte Bücher, die zu Teilen in Antiquariaten spielt, hatte ich Bedenken in der Richtung.  Einfach weil ich es selber nicht besonders mag, wenn es “altmodisch” zugeht, aber auch weil ich mir vorstellen kann, dass sich die Kids von heute an die Stirn tippen würden, würden Arthur und Larissa nur in alten Büchern recherchieren. Da höre ich schon förmlich Fragen wie: “Wieso gucken die nicht mal im Internet?” oder so. Keine Sorge, Arthur und Larissa sind so clever. Sie recherchieren dann und wann m Netz, Handys sind ebenfalls ein fester und wichtiger Teil der Geschichte und auch eine spezielle Internetseite spielt eine Rolle. Ebenso wie Larissas Hacker-Künste…

 

“Arthur und die vergessenen Bücher” liest sich leicht und flüssig und ist auch nicht so geschrieben, dass man schon am Text festmachen könnte, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass auch ältere Leser an dem Buch ihren Spaß haben können.  Schön ist, dass der Text immer mal von Zeichnungen  unterbrochen wird, die die jeweilige Szene oder Teile davon zeigen. Das lockert auf und hilft zusätzlich, sich ein Bild dieses Moments zu machen.

 

Auch äußerlich ist das Buch ein absoluter Hingucker. Die Ars Edition macht einfach mit die schönsten Bücher, die ich kenne. Auf alt und edel getrimmt mit glänzend goldenem Schriftzug und ebensolchen Eckenschonern. Und auch ein Lesebändchen ist vorhanden.

 

Fazit:   Mir hat “Arthur und die vergessenen Bücher” sehr gefallen. Schön spannend und abwechslungsreich mit illustren Charakteren und einer Fantasy-Grundlage, die nicht im aktuellen Trend schwimmt und somit erfrischend wirkt.

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2010/06/11/rezension-arthur-und-die-vergessenen-bucher