Absturz!

Das Blut  - Alexander Lang, Chuck Hogan, Guillermo del Toro

New York. Eine geheimnisvolle Seuche ist in der Stadt ausgebrochen – eine Seuche, die einen Bewohner nach dem anderen in blutrünstige Monster verwandelt. Verzweifelt versucht eine kleine Gruppe von Menschen, gegen die Epidemie anzukämpfen. Doch der Kampf scheint aussichtslos. Die Seuche droht den gesamten Planeten zu befallen. Und damit das Ende der menschlichen Zivilisation einzuläuten.

 

Nachdem mir der erste Teil dieses als Trilogie angelegten Reihe ja so super gut gefallen hat, musste der zweite Teil natürlich umgehend ebenfalls her.
Doch leider gelingt es “Das Blut” nicht mal ansatzweise in Sachen Spannung an “Die Saat” anzuknüpfen.
Wie auch, wenn die Katze nach dem ersten Band aus dem Sack ist? Man weiß ja nun, womit das Trüppchen einsamer Kämpfer es zu tun hat. Man hat die Verbreitung der “Seuche” schon unzählige Male miterlebt, also wird auch von dieser Seite nichts weiter Neues geboten. Man weiß, wie die Vampire ticken und was ihr Plan ist.
Wo soll da etwas Neues herkommen? Übrig bleibt lediglich der Kampf an sich, knapp 400 Seiten Jagden und blutige Kämpfe. Dabei bleibt der Roman zwar dem Prinzip treu, oft den Schauplatz oder die handelnden Personen zu wechseln, aber wozu auf diese Weise noch Tempo einbringen, wenn es bei den Metzeleien davon ohnehin schon genug gibt?
Zudem werden in diesem Band Zusammenhänge mit weiteren Mythen geknüpft, was an sich ja nicht schlecht sein muss. Doch sind diese anderen Mythen schon sehr weit hergeholt, jedenfalls im Zusammenhang mit Vampiren.
Die kamen mir übrigens auch nicht mehr allzu bedrohlich vor. Ganz im Gegenteil gibt es unter ihnen eine spezielle Gruppe, die mich -der Beschreibung nach- dermaßen an den Tod aus diversen Cartoons erinnerte, dass ich manches Mal wirklich darüber grinsen musste. Da ist also in Sachen Gänsehautfaktor einiges in die Binsen gegangen.
Bleibt die Frage offen, was der dritte Band noch präsentieren will. Der Cliffhanger von “Das Blut” ist dermaßen dünn, dass ich nur hoffe, dass nicht alleine darauf das Finale aufgebaut werden wird.

 

Man könnte hier bequem den einen oder anderen Absatz überspringen ohne nennswert etwas zu verpassen. Das ist aber gar nicht nötig, denn immerhin liest sich Band 2 ebenso leicht wie sein Vorgänger. Und da er mal eben um mehr als 100 Seiten kürzer ist, ist “Das Blut” schnell verschlungen.

 

Ein Buch mit solch einem Titel braucht einen roten Umschlag, zweifellos. Der glänzt auch wieder schön metallisch und auch die Schrift ist wieder eingeprägt. Das gefällt mir weiterhin sehr gut. Auf ein Lesebändchen muss auch hier nicht verzichten. Beide Teile nebeneinander im Regal machen also zumindest vom Look her etwas her.

 

Fazit:   Band 2 kommt bei Weitem nicht an den ersten Teil heran. die Luft ist einfach raus und irgendwie wäre es besser gewesen, Band 1 im Ende etwas anders zu gestalten und als Einzel-Roman stehen zu lasssen. Wer aber ein liebes langes Buch lang gerne über diverse Kämpfe liest, die sich alle ähneln, und sich auch an haarsträubenden Verknüpfungen des Vampir-Mythos mit anderen Mythen nicht stört, der wird sich hier vielleicht trotzdme gut unterhalten fühlen.

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2010/12/17/rezension-das-blut-guillermo-del-toro-chuck-hogan