Stimmt versöhnlich nach Teil 2
Die Menschheit am Abgrund. Eine geheimnisvolle Seuche hat den Planeten befallen und die meisten Menschen in blutrünstige Vampire verwandelt. Tief unter der Erde hat eine kleine Gruppe von Menschen überlebt, doch ihr Kampf gegen die Vampire scheint aussichtslos. Nur ein Mythos aus uralter Zeit birgt die letzte Hoffnung für unsere Zivilisation. Aber dieser Mythos birgt auch den völligen Untergang.
Diese Reihe ist für mich eine reine Achterbahnfahrt. Band 1 fand ich richtig klasse. Band 2 hat mich mit dem ganzen Mythologiekrams tierisch gelangweilt. Mit Band 3 geht es jetzt glücklicherweise wieder etwas bergauf.
Inzwischen ist die ganze Welt den Vampiren zum Opfer gefallen, der Himmel ist nahezu ständig schwarz und wer kein Vampir geworden ist oder ihnen dient, der schwebt in ständiger Lebensgefahr. So wie die kleine Gruppe um Ephraim Goodweather, die nachwievor versucht, den Vampiren ihr Ende zu bereiten, und Ephraims Sohn zurückzubekommen.
Zu meiner Erleichterung ist der mythologische Hintergrund der Vampirinvasion hier nur noch in gelegentlichen Andeutungen ein Thema. Stattdessen konzentriert die Handlung sich ganz darauf, die Vampire zu vernichten und Ephraims Sohn Zack zurückzuholen. Die Frage, ob und wie ihnen beides gelingen wird, sorgt für die meiste Spannung in diesem Teil. Und auch wenn ich fand, dass ihnen so Manches etwas zu leicht gelingt, so haben mich diese Fragen bis zum Schluss gut bei der Stange gehalten.
Neugierig war ich auch auf Zacks Entwicklung, der unter der Fuchtel des Meisters steht. Viele seiner Handlungen (zB das Töten eines Tieres) haben mir den Bengel zwar alles andere als sympathisch gemacht, aber ich war doch gespannt, was der Meister mit ihm vor hat bzw aus ihm machen würde.
Hinzu kommt, dass ich die Darstellung der Vampire hier noch immer besonders schaurig und vor allem auch eklig finde. Solche Vampire sind mir noch in keinem Buch oder Film begegnet und ich freue mich immer, wenn in dieser Hinsicht etwas Neues aufgeboten wird. Alleine aus diesem Grund würde ich mir ja wünschen, jemand würde diese Trilogie auf die Leinwand bringen.
Was die Charaktere anbetrifft, haben sich mein Interesse und auch meine Symapthien ziemlich gedreht. Stand für mich bisher Ephraim im Vordergrund, so konnte ich mit ihm hier kaum noch etwas anfangen. Klar, gelegentlich habe ich seinen Mut schon bewundert, doch leider ist er inzwischen zu einem von Selbstzweifeln zerfressenen Junkie geworden. Mit seinem ständigen Lamento über den Verlust von Zack und seinem alten Leben ging er mir manchmal gut auf die Nerven. Natürlich ist seine Situation schrecklich! Die der anderen aus seiner Truppe aber ebenfalls! Und von denen tröstet sich auch niemand ständig mit Prinz Valium und Konsorten!
Überraschend, dass Ephraim am Ende doch noch so beherrscht und berechnend vorgeht, aber das musste wohl so sein um das Ende so zu gestalten wie es nun mal ist. Sonderlich glaubhaft fand ich es allerdings nicht, dass jemand, der so drauf ist wie er, so etwas noch über die Bühne kriegt.
Dieser Band las sich vergleichsweise leicht. Es sind druchweg recht kurze Kapitel, immer mal wieder wechselt auch das Schauplatz und die Charaktere, die gerade im Mittelpunkt stehen. Das sorgt für Abwechslung und so hat man schnell ein paar Kapitel geschafft und ist ein gutes Stück vorangekommen. Über die paar Szenen, die sich etwas ziehen, konnte ich so gut hinwesehen.
Der Look orientiert sich an den Vorgängern. Die Farbe entspricht wieder ganz dem Titel und spätestens mit diesem Schwarz dürfte schon vor der ersten Seite klar sein, dass es die Menschheit nun endgültig erwischt hat und die Aussicht auf Rettung gering ist. Das Blutrot bildet einen schönen Kontrast und noch immer mag ich den geprägten Schriftzug. Da habe ich gerne mal drübergestrichen.
Fazit: Ein in verschiedener Hinsicht spannender und düsterer Abschluss der Trilogie. So bin ich mit der Reihe nun doch wieder ganz versöhnt, auch wenn das nach Teil 2 nicht danach aussah. Wem es also ebenso geht: durchhalten. Es lohnt sich für Teil 3, da geht’s wieder aufwärts.