[eBook Kurzrezension] Macht Lust auf mehr

Etwas stimmt hier nicht, meint Felix Lenz, Reporter bei der Woche. Sein Freund Tim, Junior-Chef der Zucker AG, ist verschwunden, seine Wohnung verlassen, die Mutter empfängt Felix mit der Mistgabel in der Hand. Dann ist Felix selbst wie vom Erdboden verschluckt. Etwas stimmt hier nicht, meint auch Martinek, genannt Marti, Felix’ Kollege. Verlassene Panzer auf der Autobahn, Straßensperren ohne Wächter, menschenleere Kneipen, kein Handynetz und tote Telefone, selbst sein wehrhafter Nachbar Heiner ist auf und davon. Und überhaupt, wo sind denn all die Menschen hin?
Ich mag Zombiegeschichten. Und mit Zombies halte ich auch Endzeitszenarien aus. Deshalb war das eBook auf Anhieb interessant.
Gefallen hat mir vor allem der Wechsel zwischen den Zeiten, in dem die Geschichte erzählt ist. Vor und nach der “Epidemie”. Davor ist man mit Felix unterwegs, der den Anfang der Katastrophe erlebt und das Schreckensszenario, das sie hinterlässt. Danach begleitet man Marti, der scheinbar gar nicht mitbekommen hat, dass etwas vorgefallen ist, geschweige denn was, und der sich auf gruselige Spurensuche macht.
Beide Handlungsstränge sind spannend und teilweise auch ganz schön unheimlich. Ich mag diese Vorstellung von einer offenbar leergefegten Gegend, bei der man genau merkt, dass das Grauen auf der Lauer liegt um zuzuschlagen. Vor allem, weil man als Leser ja vor Felix, Marti und den anderen weiß, was passiert ist und was da lauert.
Das Rad in Sachen Zombie-Endzeit wird in diesem ersten Teil einer Reihe allerdings nicht neu erfunden. Das muss man klar sagen. Solches Geschehen und ein solches Setting kennt man aus diversen Büchern und Filmen um dieses Thema, wenn man ein wenig Interesse dafür hat. Aber die Geschichte ist gut erzählt und es gelingt ihr, die nötige Atmosphäre aufzubringen. Unter den Voraussetzungen lese ich gerne auch Geschichten, die es so oder so ähnlich schon gibt. Und wer weiß, vielleicht wird die Geschichte in den weiteren Teilen ja noch etwas individueller.
Gestört hat mich bei “Zombifiziert” alleine, dass es mal wieder reichlich Schreibfehler gibt.
Fazit: Nicht der innovativste Start einer Zombie-Reihe, aber spannend erzählt und atmosphärisch. Zudem hat mir der Wechsel zwischen vor und nach der Katastrophe gefallen. Das ist abwechslungsreich und hat mich neugierig darauf gemacht, was dazwischen geschehen ist. Ich denke, die Reihe werde ich weiter verfolgen.