Lilith wächst mit ihren Abenteuern

Lilith Parker und das Blutstein-Amulett - Janine Wilk

Nichtsahnend sitzen Lilith, Matt und Rebekka in einem gemütlichen Kaffee, als sie plötzlich ein Hilferuf aus Chavaleen, dem Reich der Vampire erreicht. Ihr Anführer Vadim Alexandrescu liegt im Sterben. Lilith soll sofort nach Rumänien reisen, um mit ihren Banshee-Kräften seinen Tod zu verhindern. Angekommen in der unterirdischen Vampirstadt kann Lilith nicht glauben, was sie durch ihre Banshee-Kräfte erfährt – es hat sich ein Verräter eingeschlichen in die Gemeinschaft der Vampire. Lilith muss verhindern, dass das Schattenportal wieder geöffnet wird und Bonesdale und die gesamte Menschenwelt von Dämonen bedroht werden.

 

Nachdem ich die beiden ersten Lilith-Bände als Hörbuch gehört habe, hatte ich nun Lust darauf, diesen dritten Band zu lesen. Einfach so zum Vergleich.
Der Anfang war gleich ganz schön witzig mit Liliths Schwimmtraining und spannend mit Rebekkas Hexenprüfung. Langeweile hatte da sofort keinerlei Chancen mehr. Außerdem hat man zunächst Gelegenheit, sich in Liliths Welt und Leben und unter den Charakteren neu zu orientieren. Das finde ich bei Reihen immer ganz wichtig, denn die Abstände zwischen den Bänden sind mitunter ganz schön lang. Da ist es praktisch, wenn einem zu Beginn eines jeden Bandes die Erinnerung ein wenig aufgefrischt wird.
Die eigentliche Geschichte startet mit dem Besuch von Lilith und ihren Freunden bei den Vampiren in Chavaleen.
Obwohl man sie dort überwiegend herzlich aufnimmt, wird auch schnell klar, dass in Chavaleen etwas nicht stimmt.
Wieso liegt das Vampiroberhaupt im Sterben? Gibt es einen Verräter in den Reihen des Vampire, und falls ja, wer könnte es sein? Und welche Rolle spielen bei alldem Liliths Bernstein-Amulett und das Blutstein-Amulett der Vampire?
Ich fand es spannend, gemeinsam mit Lilith all diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Zudem werden Liliths Banshee-Kräfte  mehr gefordert und auch gefährliche Proben gestellt. Da macht man sich einerseits Sorgen um Lilith, andererseits lässt es sie aber auch reifer und eine Spur erwachsener wirken. In diesem Zusammenhang ist es beruhigend zu wissen, dass auch die Leser(innen) der Reihe im Laufe der drei Bände unweigerlich äter geworden sind. Einige Szenen haben es nämlich ganz schön in sich, und an schaurigen Kreaturen mangelt es ebenfalls nicht.
Gegen Ende geht es dann für Lilith wortwörtlich um ihr Leben, und am Ende selbst wartet -anders kann ich es nicht sagen- schlichtweg ein echter Hammer auf Lilith und damit auch auf den Leser.  So tragisch, das hätte ich einem Kinder- bzw Jugendbuch nicht zugetraut. Da kann man für den nächsten Band in gewissen Belangen nur noch auf ein Wunder hoffen.
Vor dieser Tatsache mag es unglaublich klingen, aber auch dieser dritte Band hat wieder den vertrauten Funken Humor im Gepäck. Vor allem Strychnin und seine Tagebucheinträge haben mich manches Mal grinsen lassen. Aber auch sonst gibt es immer mal Dialoge oder Erläuterungen und Beschreibungen, die einen schmunzeln lassen. Ich mag diesen listigen Humor sehr

Ich war überrascht, dass ich für das buch tatsächlich ein paar Tage gebraucht habe. Es gibt aber eben auch viele beschreibende Passagen, die sich von Natur aus nicht so zügig lesen lassen wie beispielsweise Dialoge. Normalerweise bin ich von solchen Passagen ab einer gewissen Menge und Länge überhaupt kein Fan. Da hat mir erwähnter Schuss Humor sehr geholfen, denn er lockert diese Abschnitte schön auf. Es macht mir das Lesen einfach leichter, wenn ich dabei ab und zu mal grinsen kann.

Die Cover dieser Reihe sind für mich immer ein Hingucker. Ich mag solche kräftigen Farben einfach. Vor allem, wenn sie mit einer ordentlichen Portion Düsternis kombiniert werden wie hier. Zusammen mit den leuchtenden Augen sieht das schön schaurig aus. Und ja, so könnte ein Haus in Chavaleen wohl aussehen. Jedenfalls stelle ich es mir so vor.

 

Fazit: Lilith Parker wächst mit ihren Aufgaben, das merkt man in diesem Band ganz deutlich. Ich fand ihr neues Abenteuer sehr spannend. Für ein Buch, das Lesern ab 10 Jahren empfohlen wird, gar nicht ohne! Ich denke aber, dass kaum jemand mit diesem Band in die Reihe einsteigen wird. Die meisten jungen Leser dürften auch Liliths vorige Geschichten kennen und so mit ihr älter gworden sein. Und zum Glück ist auch noch der vertraute Humor erhalten geblieben. Das lockert auf uns dämpft eventuellen Schrecken.

Quelle: http://leserattz.wordpress.com/2014/01/09/rezension-lilith-parker-03-und-das-blutstein-amulett-janine-wilk